Journalist für einen Tag - Zeitung von Mittwoch, 11.03.2009
Das Resultat der Zeitungsredaktion der CFA-Schüler vom 10. März 2009
2009_03_09_J1T_CFA.pdf
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INTERVIEW

»Alkohol ist eine Gesellschaftsdroge«

Norbert Gensterblum, der Geschäftsführer der ASL Eupen

Journalist für einen Tag - BS

Wir befragten Norbert Gensterblum, Geschäftsführer der ASL (Arbeitsgemeinschaft, Suchtvorbeugung, Lebensbewältigung) zum Thema Alkoholkonsum bei Jugendlichen.

Was ist die Aufgabe der ASL?

Die wichtigste Aufgabe ist die primäre Suchtvorbeugung, das heißt dafür sorgen, dass Menschen gar nicht erst auf Drogen und Alkohol zurückgreifen. Wir sind hauptsächlich in den Schulen und in den Familien tätig. Wir betreuen zwar manchmal Betroffene selbst aus Selbsthilfegruppen, aber meistens die Eltern oder andere Angehörige.

Können Sie bestätigen, dass die Jugendlichen immer früher zur Flasche greifen?

Das ist richtig, wir haben letztes Jahr in den Sekundarschulen, sowohl im 2. als auch im 4. Jahr Befragungen über das Konsumverhalten durchgeführt und da hat sich herausgestellt, dass Jugendliche tatsächlich immer früher zum Alkohol greifen.

Warum glauben Sie, dass immer früher Alkohol konsumiert wird?

Ich denke, dass die Gründe sehr verschieden sind. Der Alkohol ist eine Gesellschaftsdroge und der Gruppendruck in den jungen Jahren ist doch recht hoch, so dass Jugendliche meinen, sie müssten Alkohol trinken, damit sie »in« sind, um dazu zu gehören. Mittlerweile, denke ich, ist es bei vielen Jugendlichen so, dass sie sich betrinken wollen, um aus dem Alltag zu flüchten und einen Kick zu erleben.

Glauben Sie, dass Ihre Organisation effizient genug ist, um Jugendliche vom Alkohol abzuhalten?

Wir versuchen dies immer wieder und erhalten auch Resultate. Wir haben eine Befragung im Jahre 2001 und in 2008 durchgeführt, so konnten wir vergleichen und haben gemerkt, dass zum Beispiel das Rauchen stark abgenommen hat, auch der Cannabiskonsum ist geringfügiger geworden. Die harten Drogen wie Kokain und Heroin werden auch weniger konsumiert.

Melden sich bei Ihnen auch ratlose Eltern oder Jugendliche?

Ratlose Eltern haben wir regelmäßig, fast täglich und die werden dann von einigen Mitarbeitern betreut, für die erste Schritte, damit sie wissen, wie sie sich verhalten sollen.

Liegt der hohe Alkoholkonsum vielleicht auch an der Erziehung?

Die Gründe sind wie gesagt sehr vielseitig, da können die Eltern auch schon mal zum Vorbild werden. In einer Familie, in der regelmäßig Alkohol getrunken wird und in denen das Trinken dazu gehört, ist es dann einfach für die Jugendlichen, eventuelle Hemmungen zu überwinden und zur Flasche zu greifen. Ich denke, dass die Gesellschaft selber mehr Alkohol trinkt. In einer Gruppe ist es viel schwieriger und mutiger »nein« als »ja« zu sagen.

Glauben Sie, dass Aktionen wie »Null Promille unter 16« weiterhelfen?

Ja ich denke schon, die Verfügbarkeit des Alkohols muss ja nicht so leicht gemacht werden wie es mit unter der Fall ist. Es ist schließlich bewiesen, dass Alkoholkonsum schädlicher ist, je früher man damit beginnt. Wenn schon mal die Gesetzesgrenze eingehalten wird, haben wir schon etwas gewonnen. Wenn das Einstiegsalter nach hinten verschoben wird, dann ist schon mal ein großes Ziel erreicht.

Florence Bündgens

NACHGEFRAGT: Danijel Milicevic, AS-Spieler

»Kleine Diskussion aber keineswegs ein Streit«

Danijel Milicevic

Journalist für einen Tag - BS

AS Eupen Mittelfeldspieler, Danijel Milicevic, äußert sich zu der aktuellen Situation der AS Eupen und teilt seine Ansichten zu den neueren Ereignissen mit.

Wie finden Sie Ihre neue Heimatstadt?

Eupen ist bisher sehr schön. Es gefällt mir sehr gut, und ich habe mich gut einleben können. Leider spielt das Wetter nicht mit, man hat den Eindruck, es sei noch Winter.

Konnten Sie sich gut in die neue Mannschaft integrieren?

Ich habe mich gut in die Mannschaft einleben können, und die Stimmung ist super. Alle verstehen sich.

Warum sind die Transferspieler nach dem Sieg über den KVSK United nicht in der Kantine erschienen?

Wir gingen in ein Restaurant, das schon um 23 Uhr schloss, darum sind wir direkt dorthin gefahren und sind nicht zur Kantine gekommen.

Ist das Niveau der zweiten Division in der Schweiz das selbe wie das hierzulande?

Das Niveau ist zum größten Teil das gleiche, man stellt nur hin und wieder Unterschiede im taktischen Bereich und in der Spielweise fest.

Welche Ziele verfolgen Sie und was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Ich konzentriere mich eigentlich relativ wenig auf die Zukunft, ich lebe im »Jetzt« und konzentriere mich auf die Gegenwart. Ich fühle mich in Eupen sehr wohl.

Werden Sie in Zukunft auch weiterhin für Eupen spielen?

Wenn wir weiterhin in der zweiten Division spielen, werde ich auf jeden Fall bleiben. Unser Ziel ist es immerhin, für das kommende Jahr eine gute Mannschaft vorzeigen zu können.

Was passierte nach dem Spiel in Deinze?Gerüchten zufolge gab es eine Auseinandersetzung zwischen den neuen Spielern und den italienischen Investoren wegen der schlechten Leistung.

Nein, es war nur eine kleine Diskussion aber keineswegs ein Streit! Die Investoren leisten gute Arbeit. Fabrice Wetzels

Jasmine Henz

NACHGEFRAGT: Serge Gehoulet

»Nicht die besten Spiele, doch die Resultate stimmen«

Journalist für einen Tag - BS

Serge Gehoulet, Co-Trainer der AS, kommentiert die bisherigen Resultate der AS, und deren Zukunft.

Warum gingen Sie mit Ihrer Mannschaft in ein Trainingslager anstatt hier zu trainieren?

Es war ein sehr gutes Trainingslager, weil alles vorhanden war, was man benötigt, um gut zu trainieren. Man hatte zum Beispiel einen Fitnessraum. Es war auch wichtig, dass sich die neuen Spieler gut in die Mannschaft integrieren konnten, und da kam es gelegen, dass die Spieler fünf Tage miteinander auskommen mussten, was auch wirklich gut funktioniert hat.

Warum haben Sie so viele neue Spieler gekauft?

Die Mannschaft war an und für sich gut, aber wir brauchten Spieler, die neuen Schwung in die Mannschaft bringen.

Was denken Sie über die erbrachten Resultate?

Es sind nicht die besten Spiele, doch die Resultate stimmen. Wir sind auf dem besten Wege wieder aufzusteigen und Siege einzubringen, doch trotzdem dürfen wir uns nicht auf unsere Lorbeeren ausruhen, sondern müssen aktiv weiter trainieren.

Fabrice Wetzels
Jasmine Henz

Interview mit Dana Suleyman aus Syrien zum Thema Ausländer in Kelmis

»Sehr erniedrigende Kommentare«

Dana Suleyman lebt seit fünf Jahren in Kelmis. Foto: Rachel Vanaschen

Journalist für einen Tag - BS

Wenn man draußen auf der Straße in Kelmis unterwegs ist, hat man das Gefühl, dass es viele Ausländer gibt, dabei sind nur 1,4 Prozent der Bevölkerung Ausländer. Da sich einige Ausländer illegal in Kelmis aufhalten und somit kein Anrecht auf Sozialhilfe haben, aber dringende medizinische Hilfe benötigen, gibt es nur eine grobe Schätzung, wie viele nicht registrierte Ausländer es in Kelmis gibt, es handelt sich um 0,75 Prozent der gesamten Ausländerzahl.

Nach einer aktuellen Statistik, die im März 2009 erstellt wurde, erhalten 208 Personen in Kelmis Sozialhilfe, davon sind 107 Personen Belgier, 31 EU-Bürger und 70 nicht EU-Bürger. Ungefähr ein Drittel der Ausländer in Kelmis beziehen Sozialhilfe. Um den Ausländern das Fußfassen auf dem Arbeitsmarkt zu erleichtern, setzt man auf soziale Integration durch Arbeit. In Kelmis nehmen 30 Personen an der sozialen Integration teil, davon sind 12 Belgier und 18 Ausländer.

Zu diesem Thema haben wir ein 18-jähriges Mädchen, das aus Syrien stammt und das ACF Kelmis besucht interviewt.

Wie lange lebt ihr schon hier und warum seid ihr hergezogen?

Meine Eltern sind vor achtzehn Jahren von Syrien nach Deutschland gezogen. Mein Vater hat in Syrien keine passende Arbeit gefunden mit der er uns ernähren konnte, denn der Arbeitsmarkt in Syrien ist sehr klein. Mein Vater war dort beim Militärdienst und als er meine Mutter kennengelernt hat, sind sie zusammen nach Deutschland gezogen. Vor fünf Jahren sind wir dann von Deutschland nach Belgien gezogen. Jetzt ist mein Vater selbstständig, er verkauft griechische Spezialitäten und betreibt eine Imbissbude. Meine Mutter ist Hausfrau und hilft meinem Vater bei der Zubereitung des Essens und meine drei jüngeren Geschwister gehen zur Schule.

Wo fühlst du dich zu Hause?

In Syrien, weil dort meine Verwandten und meine Kultur sind.

Warum seid ihr ausgerechnet nach Belgien gezogen?

Wegen des belgischen Schulsystems, das wir besser als das deutsche finden. Ich persönlich komme mit dem belgischen Schulsystem besser zurecht. Das einzige Fach, in dem ich große Schwierigkeiten hatte war Französisch, weil ich das in Deutschland nicht hatte.

Habt ihr euch in Belgien schnell eingelebt und glaubst du, dass der Staat genug tut um Ausländer zu integrieren?

Ja, das Einleben war kein Problem. Ich weiß nicht genau, wie die Integration in Belgien ist, aber in Deutschland konnten meine Eltern sofort an einem Sprachkurs Teilnehmen und haben Arbeit und ein Haus gefunden.

Seid ihr schon mal aufgrund eurer Nationalität in der Öffentlichkeit beleidigt worden oder seid ihr in der Schule auf Vorurteile und Probleme gestoßen?

In der Schule hört man öfters sehr erniedrigende Kommentare von Schülern, sogar von Lehrern und Erziehern, die eigentlich nicht das Recht haben andere zu beleidigen, nur weil sie eine andere Nationalität haben. Das Niveauloseste, was man machen kann, ist es, die Mutter zu beleidigen.

Kannst du uns etwas über die heutige Lage in Syrien erzählen?

Vor ein paar Monaten gab es eine große Dürre, es hat monatelang nicht geregnet und die Leute hatten Probleme mit der Nahungsversorgung, aber jetzt geht es der Landwirtschaft wieder gut.

Katharina Bardenheuer
Anika Notermans

Herkunft der Aprilscherze - Welche sind die Beliebtesten?

April, April

Journalist für einen Tag - BS

Der Ursprung der Tradition, unsere Mitmenschen in den April zu schicken, ist nicht ganz eindeutig einzuordnen. Eine Legende erzählt, dass am 1. April Luzifer in die Hölle gezogen ist und dieser Tag seitdem als Unglückstag gilt, an dem man sich besonders vorsehen muss.

Andere Menschen wiederum behaupten, dass Karl IX. im 16. Jahrhundert beschlossen hat, Neujahr auf den 1. April zu verschieben. Wenn das jemand vergaß, hatte er seine Vorbereitungen für Neujahr umsonst getroffen.

Das Repertoire an Ideen für Aprilscherze ist nahezu unerschöpflich. Aprilscherze sollten lustig sein und keinen Schaden anrichten, denn sie sollten die Mitmenschen zum Lachen animieren, denn Lachen setzt Endorphine (Glückshormone) frei, und das ist ja bekanntlich gesund.

Jedes Jahr sieht man in verschiedenen Fernsehsendungen oder hört im Radio relativ realitätsnahe Geschichten und Nachrichten über Dies und Das und dabei merkt man nicht, dass die Moderatoren die Zuhörer und/oder Zuschauer gerade an der Nase herumführen.

Nicht nur Radio und Fernseher geben Spaßmeldungen heraus, es kommt auch vor, dass in manchen Zeitungen und Zeitschriften sogenannte »Enten« gedruckt werden. Unter einer Zeitungsente versteht man eine bewusste Falschmeldung in der Zeitung. Denken Sie also daran, wenn Sie am 1. April das Grenz-Echo lesen!

Zu Hause, auf der Arbeit oder in der Schule werden Aprilscherze auch relativ oft praktiziert. Schüler machen sich gerne einen Spaß daraus, ihre Lehrer aufs Korn zu nehmen. Ein beliebter Streich ist zum Beispiel, Türklinken mit Gel einzuschmieren, oder die Tafel mit Haarspray vollzusprühen (wahlweise auch mit fettigen Lappen abzuwischen), weil die Kreide dann nicht mehr haftet.

Allerdings nutzen manche Lehrer den 1. April auch, um ihren Schülern den einen oder anderen Streich zu spielen. Manche Lehrer ärgern ihre Schüler damit, dass sie einfach Unmengen an Tests ankündigen und diese am Tag selber dann mit den Worten »April, April!« ausfallen lassen.

Dieses Jahr ist es ganz einfach, seine Schüler/Lehrer zum Narren zu halten, da der 1. April auf einen Mittwoch fällt und an diesem Tag jeder Schule hat.

Also Augen auf am 1. April!

Tamara Wilden

Das Ziel der Schüler ist das Abitur zu erlangen

um später zu studieren, nur wenige wollen eine technische Schule besuchen. Auf die Frage, welche ihre Motivation ist um in die Schule zu gehen, antworten die meisten, dass sie ein Studium machen wollen um ihre Zukunft vorzubereiten, für Andere ist es die Möglichkeit ihre Freunde zu treffen, Spaß geben die Wenigsten als eine Motivation an.

Schon seit 20 Jahren »Homer-Serie«

Die gelbe Kultserie Simpsons

Journalist für einen Tag - BS

Die Simpsons ist eine erfolgreiche amerikanische Zeichentrickserie von Matt Groening. Im Jahre 1987 traten die Simpsons zum ersten Mal als Kurzfilmreihe in einer berühmten amerikanischen Show auf. Erst 1989 erschien die Serie wöchentlich auf dem Sender Fox. Zwei Jahre später liefen die Simpsons auch im deutschen Sprachraum.

Die charakteristischen Merkmale der Zeichentrickhelden sind vor allem die gelbe Haut. Die Serie karikiert eine typisch mittelständische amerikanische Familie, in deren Charaktere auch Europäer sich wiedererkennen können. Die verschiedenen Figuren haben sich in im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Die Gesichter haben sich abgerundet und die Charaktereigenschaften verschärft. Die Namen der verschiedenen Figuren hat Matt Groening in seinem Bekanntenkreis und seiner Familie gesammelt.

Zum Erfolg der Serie trägt die Komik der Simpsons bei: Der Humor fixiert sich nicht auf eine bestimmte Altersgruppe, sondern überlässt es dem Zuschauer, auf welchem Niveau er den Humor versteht und wodurch er sich angesprochen fühlt. Daher handelt es sich weder um eine eindeutige Kinderserie noch um eine Serie ausschließlich für Erwachsene. Im Juli 2007 kam der erste Simpsons Film in die Kinos, mit großem Erfolg auch in Deutschland und Belgien.

Celine Vanaschen
Catherine Schöffers


Kelmiser Carlo Evertz trat mit der U-19-Nationalmannschaft gegen die Niederlande an

Erstes Länderspiel mit 18

Der Kelmiser Schüler Carlo Evertz spielt bei der AS Eupen. Foto: Jasmine Henz

Journalist für einen Tag - BS

Mit gerade mal 18 Jahren schaffte es Carlo Evertz in die erste Mannschaft der AS Eupen. Schon mit fünf fing er an, bei der Union Kelmis Fußball zu spielen, da sein Vater das gleiche Hobby hatte. Nach zehn Jahren wechselte er dann zu der AS Eupen. Er spielt im Mittelfeld und kann auf allen Positionen eingesetzt werden, wobei er die Außenpositionen bevorzugt. Er besucht zurzeit das Abiturjahr des César-Franck-Athenäums in Kelmis. Durch das Training hat er wenig Zeit zum Lernen, versucht jedoch beides so gut wie möglich zu verbinden. Diese Doppelbelastung hindert Carlo daran, am morgendlichen Training teilzunehmen. Deshalb stößt er erst zum Nachmittagstraining zur Mannschaft hinzu. Er trainiert fünfmal die Woche für anderthalb Stunden. Trotz der zehn Neuzugänge hofft er darauf, sich seinen Stammplatz im Mittelfeld zurück erkämpfen zu können, denn im Moment ist er nur noch zweite Wahl und das ohne Begründung des Trainers. Obwohl Carlo einige Angebote von anderen Vereinen bekam, entschloss sich die AS Eupen, diesen jungen talentierten Spieler nicht abzugeben. Da jetzt mehrere neue Spieler aufgenommen worden sind, kommt er nur noch zu vier oder fünf Einsätzen anstatt der vorherigen 21. Trotz der Neuzugänge ist die Stimmung in der Mannschaft gut. Vor kurzem bestritt er sein erstes Länderspiel gegen die Niederlande mit der belgischen U-19 Nationalmannschaft. Er spielte 30 Minuten im rechten Mittelfeld. Das Spiel endete mit einem 2:1 Sieg über die Niederlande im Stadion des FC Kempten. Im Januar besuchte er mit der AS Eupen ein Trainingslager in Hennef. In den frühen Morgenstunden gab es die erste von drei Trainingseinheiten, anschließend auch Konditionstraining. »Es war wirklich hart und ich war froh, wieder zu Hause zu sein«, äußerte sich Carlo in dem Interview. Aufgrund seines herausragenden Talents und der Anfrage mehrerer Klubs hat Carlo Evertz große Chancen, später mal in höheren Ligen zu spielen. Ansonsten hat er noch keine Pläne für seine Zukunft. Das Training schränkt ihn in seiner Freizeit nicht sehr ein, nach der Schule trainiert er und abends hat er noch genügend Zeit für seine Freunde und Hausaufgaben.

Jérémy Hons
Gregory Kriescher
Sandy Franssen
Patrice Debrand

Alkoholkonsum unter Jugendlichen / Journalist für einen Tag fragt nach

Immer früher, immer heftiger...

Jugendliche greifen immer früher zur Flasche (nachgestellte Szene). Fotos: Catherine Schöffers

Journalist für einen Tag - BS

Alkoholkonsum bei Minderjährigen ist heutzutage nichts Außergewöhnliches mehr, wir leben in einer Gesellschaft in der Alkohol akzeptiert und toleriert wird.

Man findet in jedem Supermarkt bis zu zehn Meter Alkoholregale. Alkohol ist frei verfügbar und billig. Man sieht es täglich im Fernsehen, wie Jugendliche sich mit Alkoholflaschen im Gepäck auf den Straßen herumtreiben, wie 13-Jährige betrunken randalieren. Doch wieviel Wahrheit steckt hinter diesen Bildern, die uns die Medienwelt übermittelt? Können sie wirklich für die Allgemeinheit sprechen?

Es ist für die Minderjährigen nicht sehr schwer, an Alkohol zu kommen, entweder sie kaufen ihn im Geschäft selbst oder sie haben ältere Freunde, die ihnen den Alkohol besorgen.

Sogenannte Flatrate-Partys wirken umso verlockender und erleichtern den Jugendlichen den Konsum. Solche Veranstaltungen werden immer häufiger organisiert und ziehen immer mehr Jugendliche an, die mit dem Ziel kommen, dieses »all you can drink«-Angebot wortwörtlich und in vollen Zügen auszunutzen, sie trinken bis sie morgens im Krankenhaus wieder aufwachen. »Die Windeln sind den Jugendlichen meistens am peinlichsten, wenn sie am Morgen aufwachen.« Es ist für Minderjährige kein Problem, auf solche Partys zu gehen, da der Jugendschutz gelockert wurde. Die Jungs und Mädels unter 18 brauchen nur ein unterschriebenes Dokument, das man ganz einfach aus dem Internet downloaden kann, und eine volljährige Begleitperson, um eingelassen werden zu dürfen.

»Kampftrinken« immer beliebter

Bei einer kleinen Befragung von Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren haben wir herausgefunden, dass die jüngeren Mädchen und Jungen schon im jungen Alter Kontakt mit Alkohol hatten und dementsprechend auch schon früher betrunken waren. Die Älteren dagegen hielten sich in dieser Sache eher ans Gesetz und fingen erst mit 16 aufwärts an, Alkohol zu konsumieren und dies auch kontrollierter als die jüngere Generation. Eine weitere interessante Feststellung ist, dass es nicht nur - wie von vielen angenommen - die Jungen sind, die beim Kampftrinken mitmachen. Viele Mädchen bechern heutzutage mindestens genauso viel.

Das frühe Trinken liegt nicht nur am »schlechten Umfeld« dieser Jugendlichen, sondern auch am Elternhaus. Viele der befragten Jugendlichen gaben an, dass sie auf Familienfesten den ersten Kontakt mit Alkohol hatten. Wer heute erwachsen werden möchte, greift zur Flasche, weil es eben so vorgelebt wird. Auch die Werbung für diese Spirituosen ist da nicht ganz unschuldig, sie spricht meist ganz gezielt Kinder und Jugendliche an. Außerdem ist in vielen Lebensmitteln und Medikamenten die sogar ausdrücklich für diese Altersgruppe angepriesen werden, Alkohol enthalten. So wird durch diese unscheinbaren Kleinigkeiten frühzeitig der alkoholische Geschmack antrainiert, denn normalerweise wirkt dieser beißende Geschmack abstoßend. Die ersten Gläser Alkohol schmecken den meisten jungen Erwachsenen auch gar nicht, warum sie trotzdem trinken, hat verschiedene Gründe:

Manche trinken, um ihre Probleme zu vergessen, aus Liebeskummer oder Stress mit Freunden, aber meistens handelt es sich dabei um familiäre Probleme sowie schulischen Druck.

Auf Partys wird grundsätzlich getrunken, weil das Feiern alkoholisiert mehr Spaß macht und weil so eine bessere Stimmung entsteht.

Einen weiteren wichtigen Punkt bildet auch der Gruppenzwang, man trinkt, weil jeder trinkt, wer will da schon den uncoolen Außenseiter spielen? So entsteht der Zwang, mit zu trinken.

Viele Jugendliche setzen auch auf die enthemmende und entspannende Wirkung des Alkohols, jedoch kann dies oft peinlich und ziemlich unentspannt im Krankenhaus enden, wenn man Glück hat, sonst endet es für ewig.

Besoffen? Jetzt reicht’s!

Dass Kinder und junge Erwachsene Alkohol trinken und einige es damit oft übertreiben, ist nicht abstreitbar, aber was wir zu sehen und hören bekommen, sind die Extreme, die es sicherlich ab und zu gibt, aber noch lange nicht für die Gesamtheit sprechen können. Fakt ist, die Jugendlichen werden von der Öffentlichkeit zu oft über einen Kamm geschert.

»Die Jugend von heute, immer besoffen«, einer von diesen Standardsprüchen, die man ständig vorgeworfen bekommt. Erst letztens bekam ich wieder mit, wie eine ältere Dame über die »unerzogenen« Jugendlichen sprach. Was sollen diese Menschen denn auch anderes von uns denken, als das, was ihnen durch die Medien vermittelt wird. Im Fernsehen wird die Jugend nur noch als faul, ungebildet, asozial und aggressiv dargestellt. Und das nur, weil der eine oder andere Jugendliche, aus unbekannten und für die Öffentlichkeit nicht relevanten Gründen, übertreibt? Jaja, die Jugend, die böse Jugend… Es ist traurig, dass immer verallgemeinert wird, diejenigen, die nicht trinken, werden direkt mit in den Dreck gezogen. Vieles, was geschrieben wird, ist negativ, da fühlt man sich als junger Mensch nicht sehr aufgebaut.

Fakt ist, getrunken und dementsprechend kritisiert wurde schon immer, es wurde nur damals nie so ein Trubel darum gemacht. »Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen«, sagte schon Aristoteles.

Florence Bündgens
Sally Thaeter

Welche Auswirkungen hat intensives Spielen auf Jugendliche und Erwachsene?

Internet und Spielsucht

Zwischen 70 und 120 Stunden beschäftigt sich ein Spieler mit einem Spiel, bis er alles durchgespielt hat. Foto: Catherine Schöffers

Journalist für einen Tag - BS

Welche Auswirkungen hat intensives Spielen auf Jugendliche und Erwachsene? Wie prägen Spiele und Internet die Gesellschaft und deren Kultur? Macht uns das alles beweglicher und klüger, oder nur dicker und dümmer?

Die Video- und Online-Spiele haben die Gesellschaft schon längst erobert. Die Spiele haben in den Trends Spuren hinterlassen, so z.B. in der Sprache, Mode, Musik,...

»Wir sind zum ersten Mal in einer Situation, in der die Jugendlichen eine Kulturtechnik besser beherrschen als die ältere Generation« , sagt die Psychologin Simone Trautsch. Im Gegensatz zu ihren Kindern sind Eltern mit dieser Technik überfordert. Die Eltern sehen irritiert zu, wie ihr kleiner Sohn mit einem Auto in einen Graben fährt oder sie schauen zu, wie echt aussehendes Blut überall fließt. Doch nicht nur Kinder lassen sich zu Computerspielen verleiten! Tage und Nächte verbringen auch Erwachsene mit ihren Online-Rollenspielen wie »World Of Warcraft« oder sie verschaffen sich eine zweite Existenz bei »Second Life«.

Interaktive Spiele sind für Kritiker eine Droge für eine verfettete, emotional verkümmerte und gewaltbereite Generation; es ist jedoch nicht bewiesen, dass z.B. Gewaltspiele auch reale Gewalt hervorrufen.

Eine Auswirkung von Ego-Shootern ist, dass der Spieler noch eine kurze Zeit später aggressiv ist, auch wenn es nicht lange anhält. Ob Gewaltspiele auch längerfristige Auswirkungen zeigen, ist unklar. Die meisten Krankenkassen erkennen die Diagnose »Computersucht« nicht an, trotzdem wird sie inzwischen in dutzenden Kliniken schon wie Alkohol- und Drogensucht behandelt. Wenn man an Spielsucht denkt, stellt man sich viele Fragen, so z.B : Wie lange hält es ein Rollenspieler aus, nicht in der Parallelwelt aufzutreten? Viele sehen in der virtuellen Welt einen »Spiegel der Gesellschaft«. Zwischen 70 und 120 Stunden beschäftigt sich ein Spieler mit einem durchschnittlichen Spiel, bis er alles durchgespielt hat. Noch viel mehr Zeit verbringt man in den Rollenspielen. Doch was genau versteht man unter Sucht? Bei dem Begriff denken viele zuerst an Drogenabhängige oder Alkoholkranke. Diese Süchte sind stoffgebunden, das heißt, es gibt eine Substanz, welche die Abhängigkeit hervorruft. Weitere Beispiele für eine stoffgebundene Abhängigkeit sind die Medikamentensucht oder das Rauchen. Hiervon zu differenzieren sind die stoffungebundenen Abhängigkeiten, zu denen z.B. die Spielsucht gehört oder eben auch die Computer- und Internetsucht.

Man redet von Internetsucht, wenn folgende Kriterien erfüllt sind :

  • Die tägliche Freizeit wird mit Internetnutzung ausgefüllt.
  • Die Dauer und die Häufigkeit des Konsums kann nicht mehr gesteuert werden.
  • Die Dauer des Konsums steigt im Laufe der Zeit
  • Bei längerer Unterbrechung des Konsums treten psychische und physische Beeinträchtigungen auf (Nervosität , Aggressivität, ... )
  • Negative personale Konsequenzen (Konflikte im privaten und beruflichen Umfeld )

Frauen spielen seltener als Männer, aber wenn sie spielen, dann spielen sie eher freundliche und lustige Spiele, bei denen die Spielfiguren keinen extremen Situationen wie Leben und Tod ausgesetzt sind. Genau dieses Extreme wird eher von Männern bevorzugt – was nicht heißt, dass Männer nur brutale Spiele spielen. Jungs spielen aber wesentlich häufiger als Mädchen und bevorzugen besonders Kampfspiele. Mädchen spielen dann eher »Jump and Run« Spiele (harmlose Actionspiele ohne Gewalt ).

Doch Videospiele haben nicht nur negative Eigenschaften: Sie verbessern die Koordination zwischen Auge und Hand und fördern das Gedächtnis, d.h. man ist gezwungen sich Sachen zu merken.

Es kommt also immer auch darauf an, wie viel man spielt und ob das soziale Leben darunter leidet.

Fabrice Wetzels


Wie wird der Alltag in der Schule beeinflusst, was motiviert und was lenkt ab?

Kein Bock auf Schule?

Viele Gründe können für eine vermeintliche »Demotivation« verantwortlich sein.
Nicht alle Schüler kommen so gut mit dem Stress klar wie die Schüler des CFA.Fotos: Jasmine Henz, Catherine Schöffers

Journalist für einen Tag - BS

»Der Lehrer mag mich nicht«, »Geschichte bringt später eh nichts«. Das sind die typischen Ausreden von Schülern, die schlechte Noten haben.

Meist fehlt diesen Schülern einfach nur die Motivation. Das meinen auch viele Psychologen.

Als Grundschüler geht man davon aus, dass man tüchtig lernen muss, um gute Noten zu bekommen. Sollte man jedoch schlechte Noten haben, dann hat man nicht genug gelernt und der Schüler wird noch mehr lernen, um diesen Rückstand aufzuholen.(z.B. um einen Text zu verstehen, muss man lesen können). Grundschüler gehen davon aus, dass Klugsein und Klugwerden etwas ist, das sich keineswegs ihres Einflusses entzieht.

Nach der Grundschule ändert sich die Einstellung der Schüler drastisch! Nun gehen sie davon aus, dass ihre Fähigkeiten unveränderbar sind. Sie denken, sie haben keinerlei Einfluss mehr auf ihre Fähigkeiten.

Eltern wissen nicht mehr weiter

In der Grundschule müssen die Schüler zu Hause wenig bis gar nicht arbeiten, um gute Noten zu bekommen. Es reicht meist, dem Unterricht lediglich aufmerksam zu folgen. Also haben die Kinder nie richtig gelernt zu lernen, d.h. sie haben sich nie gründlich mit einer Materie auseinandersetzen müssen, um sich diesen Stoff anzueignen. Die Eltern merken davon nichts, denn ihre Kinder haben ja immer gute Noten. Dies geht gut bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Wenn die nun Jugendlichen auf die Sekundarschule kommen, denken sie, dass es weiterhin nach diesem Schema abläuft. Manche bekommen nun plötzlich schlechte Noten, außer in den Fächern, in denen sie richtig zuhören und welche sie interessieren. Die Eltern wissen nicht mehr weiter, sind bestürzt, und handeln oft falsch und zu hart. Häufig zeigen Schüler ihren Eltern und Bekannten nur die Noten, die gut sind. Daher wissen die Eltern bis zum Zeugnis nicht einmal, wie schlecht ihr Kind in den anderen Fächern ist.

Immer mehr Eltern schalten Privatlehrer ein, die sich um die Hausaufgaben kümmern sollen, wenn das Kind Probleme in der Schule hat. Entweder haben sie nicht die Zeit oder die Geduld oder die notwendigen Kenntnisse, um ihren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen. Daher verstehen sie nicht den Ursprung der Mängel: Hat das Kind Begriffschwierigkeiten, ist es nicht aufmerksam genug im Unterricht (und hat seine Hefte nicht in Ordnung), oder nimmt es sich nicht die notwendige Zeit zu lernen und den Stoff aufzuarbeiten zu Hause? Somit geben sie dem Kind auch keinen Halt, keine festen Regeln, an die es sich halten soll, damit es Fortschritte machen kann.

Wettbewerbsbedingungen in der Klasse können auch dazu führen, dass schwächere Schüler völlig entmutigt werden.

Auch schuldig für den Mangel an Schulmotivation ist die zu freizügige Zeiteinteilung nach der Schule. Viele Kinder besitzen einen eigenen PC oder Fernseher in ihrem Zimmer. So gibt es Schüler, die zu lange Fernsehen oder PC spielen, nie bei der Hausarbeit helfen und immer das tun, was sie wollen. Wie soll unter diesen Bedingungen ein Kind lernen zu lernen und sich so auf sein späteres Leben vorbereiten?

Lernen mit Misserfolgen umzugehen

Psychologen sind sich einig, dass das Lernen ein Prozess ist, der voraussetzt, dass das Kind lernt, Frustrationen zu akzeptieren, dass es lernt, sich Mühe zu geben, dass es lernt sich einer Autorität zu unterziehen. Ohne Regeln, die von den Eltern festgelegt werden, ist dieses Ziel schwer zu erreichen. In der Familie muss das Kind lernen auch Aufgaben zu erfüllen, die keinen Spaß machen. Auch das Lernen für eine Abfrage ist nicht immer lustig. Der Spaß am Lernen kommt erst, wenn man es gut kann. Das Kind muss jedoch auch lernen, mit einem Misserfolg umzugehen und aus seinen Fehlern positive Rückschlüsse zu ziehen.

So liegt der Fehler ein wenig bei den Eltern und in der Erziehung. Wenn man die Kinder nie zu einer Hausarbeit verpflichtet und ihnen zu viel Freiraum lässt, ihre Freizeit zu gestalten, dann werden sie nicht auf ihr späteres Leben vorbereitet. Sie sacken in der Schule ab, weil sie sich nicht zwingen können, zu arbeiten.

Eltern unterschätzen auch oft wie heftig ein schlimmes Ereignis, wie z.B. eine Trennung oder der Tod einer wichtigen Person, sich auf die schulischen Noten auswirkt.

Viele Elemente haben also einen Einfluss auf die Motivation der Schüler, dabei sollte man zuletzt erwähnen, dass die Lehrer mit ihrer dynamische Unterrichts Gestaltung dem Schüler auch den Spaß am Lernen vermitteln können, wenn er dafür offen ist.

Mirco Nyssen
Paul Levasseur

Glauben Sie, dass das Fernsehen Sie manipuliert?

Manipulation des Fernsehens

Fernsehen ist des Menschen häufigste Freizeitbeschäftigung. Zeichnerin: Anika Notermans

Journalist für einen Tag - BS

Man hat festgestellt, dass die häufigste Freizeitbeschäftigung der Menschen das Fernsehen geworden ist. Die meisten Menschen gehen immer noch davon aus, dass das Fernsehen keine Auswirkung auf ihr Denken und Handeln hat, dem ist aber nicht so!

Der 30. April 1939 ist kein sehr bedeutendes Datum und kaum einer wird wissen, was an diesem Tag geschah. Nun, an diesem Tag wurde die allererste in den USA übertragene TV-Sendung ausgestrahlt. Tagelang standen Tausende Menschen Schlange vor den wenigen Fernsehgeräten, um die Vorführung des neuen Wundergerätes zu sehen. Die Hypnose der Menschheit durch das Fernsehen hatte begonnen. Hier einige Beispiele, wie präsent das Fernsehen in unserem Leben ist:

Nebenbeschäftigung beim Fernsehen: 24 Prozent der Zuschauer essen, 18 Prozent lesen (!), 17 Prozent telefonieren, 8 Prozent schlafen, 4 Prozent bügeln. Zehn Jahre seines Lebens verbringt jeder Mensch durchschnittlich vor dem Fernseher.

Als Mitte der siebziger Jahre die Erfolgsserie »Drei Engel für Charlie« lief, ließen sich Hunderttausende Amerikanerinnen die gleiche wilde Haarmähne färben und schneiden wie Farrah Fawcett. Idole gab es schon in den archaischen Gesellschaften, doch sind die Idole des Fernsehens keine spirituellen mehr sondern visuelle.

Was passiert in unserem Körper, während wir fernsehen?

Wissenschaftler fanden heraus, dass wenn jedes 32. Bild im Film schwarz ist, dies 45 Herzschläge pro Minute erzeugt. Das dunkle Bild wird nur vom Unterbewusstsein wahrgenommen, was bedeutet, dass der Zuschauer es gar nicht mitbekommt. Dies ist ideal, um eine tiefe Hypnose zu bewirken, während der wir aufnahmebereit werden für die gesendeten Inhalte. Und um so mehr wir fernsehen, um so tiefer die Hypnose. Das menschliche Gehirn konzentriert sich so sehr auf das, was am Bildschirm passiert, dass man quasi zusammen zuckt, wenn ein Außengeräusch zwischen Fernseher und Zuschauer erklingt.

Jede Nachrichtenmeldung bei deutschen Privatsendern sollte nicht mehr als 45 Sekunden dauern. Die Frage ist, was soll der Mensch da noch verstehen und vor allem in seinem Gedächtnis abspeichern können? Tatsächlich können sich mehr als 51 Prozent der Zuschauer einer Nachrichtensendung gleich nach dem Ende dieser an keine der Meldungen mehr erinnern. Die Informationen sind zwar verschwunden, aber die Wirkung der Bilder kann länger andauern. Das beste Beispiel dafür ist die Werbung am Fernseher, sie hat eine so große Wirkung auf uns, dass wir wirklich glauben, dass ein bestimmtes Produkt einen solchen Effekt hat und wir es sofort kaufen müssen. Welcher Mann hat nicht schon mal ein bestimmtes Deo gekauft, um bei allen Frauen erfolgreich zu sein? Natürlich ist dem Konsumenten bewusst, dass das niemals genau so ablaufen wird, dennoch hat er in seinem Unterbewusstsein den »Effekt« abgespeichert und kauft das Produkt.

Während des längeren Fernsehens wird ebenfalls die linke, analytische Gehirnhälfte abgeschaltet, was zur Folge hat, dass wir alles unkritisch übernehmen und es uns schwer fällt, etwas neutral zu beurteilen. Es dauert nur etwa 30 Sekunden, und wir befinden uns in einem hypnotisch ähnlichen Zustand. Das Fernsehen setzt im Körper Enkelphaline und Beta-Endorphine frei; das sind Substanzen, die »high« machen, die das Bewusstsein benebeln, und auch bei der Einnahme einiger Drogen freigesetzt werden. Dieser angenehme Zustand möchte immer öfter und immer länger geschaffen werden, was zur Folge hat, dass man süchtig wird.

Hier ein Beispiel: Sie sehen eine Sendung, die Ihnen gar nicht gefällt. Doch anscheinend ist man fast immer in der Lage, alles zu ertragen. Wäre man aber live dabei, könnte man es kaum aushalten, weil einem der Inhalt überhaupt nicht zusagt.

Das Fernsehen ist also ein wichtiger Punkt in unserem Leben geworden, selbst wenn wir wissen, dass es uns »kontrolliert«, können wir nicht davon loskommen. Das Fernsehen hat nicht nur negative Aspekte, nur sollte man es damit nicht übertreiben, und statt vor dem Kasten zu sitzen lieber raus gehen an die frische Luft.

Bütz Olivier

Interview mit Ludovic Vandermeulen

Radsport als Hobby

Auf der Piste geht ´s richtig ab.


Journalist für einen Tag - BS

Seit den 70er Jahren gibt es in Kelmis den Radsportverein »Vélo Club«, der in der Kategorie Mountain-Bike zu den führenden Radsportvereinen der Region zählt. Im Jahre 2005 ist auch Ludovic Vandermeulen (16), der Sohn des heutigen Trainers Ghislain Vandermeulen, dem Verein beigetreten. Der Verein zählt insgesamt 15 Fahrer. Davon ein »Poussin« (unter neun Jahren), sechs »Minimes«, (13 bis 14 Jahren), zwei »Debütanten« (15 bis 16 Jahren), fünf »Junioren« (17 bis 18 Jahren) und ein »Master 2« (über 39 Jahre). Ludovic gehört seit diesem Jahr der Klasse der Junioren an. Er ist ein sehr ehrgeiziger Fahrer, der schon viele Siege mit nach Hause nahm. Aber ohne Fleiß, kein Preis. Er trainiert zwei Mal die Woche während zwei Stunden auf einem Hometrainer und bei schönem Wetter gelegentlich auch draußen. Das Training zahlt sich dann bei acht bis zehn Rennen pro Jahr aus. Er fährt immer mit dem Ziel zu gewinnen aber auch der Spaß am Fahrradfahren ist seine Motivation. Von Doping hält er nichts. Er trainiert lieber und hält sich fit, anstatt seine Gesundheit durch unfaire Mittel aufs Spiel zu setzen.

Zu einem Rennen gehört auch eine gute Vorbereitung. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Er verzichtet auf fetthaltige Mahlzeiten wie zum Beispiel Chips, Fritten, usw. Um genügend Energie zu bekommen, wird hauptsächlich kohlenhydratreiche Kost gegessen. Die meisten Radfahrer vertilgen dann Berge von Nudeln. Ludovic beginnt mit dieser Ernährungsumstellung etwa eine Woche vor Beginn eines Rennens. Die Trainingseinheiten vor einem Rennen werden zudem gemütlicher angegangen, um Muskelkater vorzubeugen. Bei seinen Anfängen stand er vor den Rennen unter Stress. Jetzt ist der Start für ihn zu einer Gewohnheit geworden.

In der Kategorie Mountain-Bike, welche teils im Gelände und teils auf der Straße stattfindet, hat er schon etliche Preise gewonnen. Zu seinen Titeln gehören unter anderem Vereinsmeister, Ostbelgischer Meister, Provinzmeister 2007 und 2008, erster Platz beim VOR-Cup (Verband Ostbelgischer Radsportler) sowie zahlreiche andere Gewinne. Zudem wurde er bei der Veranstaltung »Sportler des Jahres« zum zweiten Mal in Folge der Drittplazierte.

Nebenbei fährt er mit großer Leidenschaft Downhill. Dabei handelt es sich um lange Abfahrten, Berge im Gelände, die es so schnell wie möglich zu bewältigen gilt, aber auch Four-Cross, eine Teildisziplin mit vielen Sprüngen. Ab dem nächsten Jahr möchte er diese beiden Sportarten professioneller ausüben und einem Semi-Professional Team in Houffalize beitreten. Dabei ist sein großes Vorbild der französische Mountain-Bike-Profi Cédric Gracia.

Im Moment macht er eine Lehre zum Fernsehtechniker. Sein Traum wäre es jedoch, wie ihn viele begeisterte Sportler haben, sein Hobby zum Beruf zu machen.

Schöffers Catherine
Franssen Sandy
Kriescher Gregory

Lütticher Germanistikstudentin macht Praktikum im kulturellen Bereich

Von Charleroi nach Eupen

Journalist für einen Tag - BS

Vanessa Marmignon kommt aus Charleroi, sie ist eine 23-jährige Studentin die an der Universität in Lüttich Germanistik studiert, ihr Hauptfach sind Geschäftssprachen. Im Moment ist sie Praktikantin bei Chudoscnik Sunergia, einer Kulturorganisation in Eupen.

Was ist die Aufgabe von Chudoscnik Sunergia?

Chudoscnik Sunergia ist eine Organisation, die von Künstlern und Kulturfreunden gegründet wurde, sie organisiert Veranstaltungen wie Theaterstücke, Konzerte oder auch Festivals, wie z.B. der Eupener Musikmarathon. Ihr Ziel ist es die Kultur in Eupen zu fördern und belgische Künstler zu unterstützen.

Was sind deine Aufgaben bei der Organisation? Gibt es Arbeiten die du besonders gern erledigst oder auf die du dich besonders freust?

Nein, im Moment arbeite ich an mehreren Projekten wie z.B. dem Musikmarathon oder dem Scenario, was Theater, Tanz und Kabarett beinhaltet. Ich muss aber auch Telefonanrufe annehmen und weiterleiten, Pressetexte schreiben und übersetzen, plakatieren und Flyer verteilen.

Warum hast du dich dazu entschlossen, dieses Praktikum zu machen und warum ausgerechnet in Eupen?

An unserer Universität gibt es die Möglichkeiten, ein Praktikum zu machen, es ist jedoch keine Pflicht. Wir können in Betrieben arbeiten, aber Wirtschaft interessiert mich nicht, deshalb habe ich mich für ein Praktikum im kulturellen Bereich entschieden. Ich mache dieses Praktikum in Eupen, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern, weil ich später gerne in Deutschland arbeiten möchte.

Wie lange dauert das Praktikum?

Das Praktikum muss eine Mindestdauer von einem Monat haben, ich mache aber zwei Monate. Ich habe im Februar angefangen und werde bis Ende März bleiben.

Wie empfindest du das Arbeitsklima in der Organisation?

Das Klima ist sehr gut, die Leute sind sehr nett. Sie fördern mich, geben mir Tipps und unterstützen mich. Die Arbeit hier ist sehr locker, ich habe keinen festen Zeitplan, alles ist sehr flexibel.

Katharina Bardenheuer

Die Jugend der KKG Ulk zu Kelmis

Vor der Geburt schon angemeldet

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Die Jugend der KKG Ulk ist ein wichtiger Bestandteil des Vereins und ohne sie würde der Karneval nicht weiterleben. Die meisten Mitglieder fangen schon ganz klein an. Sie steigen in den Verein ein, indem sie in die Kindertanzgruppe aufgenommen werden. Dort bleiben sie dann bis zu ihrem 15. Lebensjahr. Die jüngsten Mitglieder sind fünf bis sechs Jahre alt. Die Kindertanzgruppe wird seit sehr langer Zeit von Astrid Henning geleitet und zählt ca. 26 Mitglieder. Sie verzaubern mit ihren märchenhaften Showtänzen und ihren traumhaften Kostümen seit Jahren die Zuschauer, auch außerhalb Belgiens. Sobald man das Lebensalter von 15 Jahren erreicht hat, kommt man in die große Tanzgruppe, die ungefähr 22 Mitgliedern zählt. Ihre Showtänze werden seit 2008 von Véronique Volders geleitet und ihre flotten Gardetänze stehen unter der Leitung von Rachel Nyssen. Sehr stolz ist der Verein auch auf die zwei schmucken Tanzmariechen Cara Henning und Kelly Herzet, die sehr erfolgreich von Vanessa André trainiert werden. Die Tanzgruppen bilden sozusagen das Herz- und Vorzeigestück der Gesellschaft und tragen in jedem Jahr einen wesentlichen Teil zur Gestaltung des Programms der eigenen Sitzung bei. Doch solche Show- und Gardetänze stellen sich nicht von ganz alleine auf die Beine. Die Tänzerinnen und Tänzer fangen schon Ende März an, zwei Mal wöchentlich zu trainieren, damit die neuen Tänze am Ende perfekt sitzen.

2008 sind der KKG Ulk sieben jugendliche Mitglieder im Alter von 14-17 Jahren beigetreten, fünf davon in die große Tanzgruppe. Sie engagieren sich schon kräftig für den Verein, indem sie z.B. am Wagenbau, beim Glitzern der Kostüme, beim Auf- und Abbau für Veranstaltungen des Vereins,... mit helfen.

Die Plätze in der Tanzgruppe sind begrenzt. Die meisten Kinder werden schon bei ihrer Geburt in die Kindertanzgruppe eingeschrieben. Kinder, deren Eltern bereits Vereinsmitglieder sind, haben es leichter, in den Verein einzutreten. Dazu muss man muss dem Vorstand eine Bewerbung schreiben, indem man seine Interessen begründet, warum man in den Verein eintreten möchte. Die KKG Ulk steht unter der Leitung des Präsidenten Stany Hoven, der von der Jugend in seinem Verein gerne gesehen wird.

Die KKG Ulk ist ein angesehener Verein und dazu noch der älteste im KeNeHeMo-Land und zählt ca. 160 stolze Mitglieder, die auf der Sitzung, während der Züge und bei Ausfahrten immer zahlreich vertreten sind. Alt und Jung sind mit Freude und Spaß dabei.

Sally Thaeter
Joey Thaeter
Cathrine Schöffers

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