Träume – der Schlüssel zum Unterbewusstsein

Von Raquel Bähr

 

Auch wenn wir uns oft nicht an unsere Träume erinnern, sind sie fester Bestandteil unseres Unterbewusstseins. In ihnen verarbeiten wir Ängste, Befürchtungen oder Dinge, die uns passiert sind.

 

Sigmund Freud begründete zu Beginn des 20. Jahrhunderts die wissenschaftliche Traumforschung und erkannte, dass Träume einen lebenswichtigen Sinn haben, da sie unser Inneres widerspiegeln. Er stellte die These auf, dass Träume ein sinnvolles Werk nächtlicher Seelentätigkeit sind. Die Traumtheorie bezieht sich auf die Vorstellung, dass auch während des Schlafzustandes psychische Spannungen auftreten, die durch Träume verarbeitet werden. Träume tragen dazu bei, Spannung auszugleichen und den Schlafzustand zu erhalten.

 

Verdrängung und ihre Auswirkung

 

Die menschliche Triebnatur (das Freudsche „ES“) ist nicht immer gesellschaftsfähig. So einiges wird im Menschen deshalb ins Unterbewusste abgeschoben. Damit sind diese Triebregungen allerdings noch lange nicht aus der Welt geschafft, sondern sie führen dort ihr Eigenleben, das sich in vielfältiger Weise immer wieder beim Menschen zurückmeldet. Die Träume sind nur ein Schlachtfeld für diese verdrängten Triebe und Konflikte. Diese äußern sich auch auf vielfaltige andere Weise.

 

Freudsche Fehlleistungen: nennen wir eine versehentliche Handlung, die scheinbar rein zufällig passiert und rein gar nichts mit dem übrigen Leben zu tun hat. Doch bei näherem Hinsehen wird sie mehr und mehr zum Hinweis für eine grundsätzliche Einstellung.

 

Unfreiwillige Wortspiele und verräterische sprachliche Ausrutscher: Eine unbewusste Strebung kommt zum Ausdruck , die die bewusste Absicht stört - was besonders beim Versprechen, Verhören und Verlesen geschieht. Zum Beispiel: „ Wir wollen auf das Wohl unseres verehrten Chefs aufstoßen“ (statt „anstoßen“). Der Mitarbeiter kommt mit dem Charakter des Chefs an seine Grenzen.

 

Zwangshandlungen: Gewisse Handlungen resultieren aus zwanghaften Gedanken. Zum Beispiel der Waschzwang: Nicht unbedingt nur aus Furcht vor Schmutz und Bakterien verspürt die Person den Drang, sich ständig die Hände zu waschen, manchmal sogar bis hin zu dem Punkt, wo die Haut durch das Schrubben verletzt wird. Symbolisch kann krankhafter Waschzwang auch der Ausdruck eines verdrängten Schuldgefühls sein.

 

Traumsymbole

 

Tiere, Gegenstände, Vorgänge und Zustände symbolisieren das Unterbewusste in uns und stehen für unsere Gelüste, Instinkte, für Leidenschaft und Begierde. Wenn von Tieren und Gegenständen geträumt wird, könnte es sein, dass wir tagsüber nicht wissen, was wir tun, und dann ist es an der Zeit , die Handlungen in den bestimmten Bereichen, von denen wir träumen, bewusster zu gestalten.

 

Von Tieren und anderen Traumbildern

 

Die Spinne: Im normalen Leben werden der Spinne wenig Sympathien entgegengebracht, aber in den Träumen steht sie für das Künstlerische. Die Spinne steht oft für sexuelle Bedürfnisse und viele andere Leidenschaften, oft wird sie auch verbunden mit Ängsten und Schuldgefühlen.

 

Die Schlange: Sie steht für Gesundheit und Krankheit, dabei spielt die Farbe der Schlange im Traum eine wichtige Rolle. Braune und schwarze Schlangen stehen meist für eine bedrohliche Krankheit oder symbolisieren die Angst davor. Grüne Schlangen hingegen stehen für eine Heilung sowie die Hoffnung darauf.

 

Die Katze: Sie symbolisiert Weisheit, Klugheit und Glück. Die Bedeutung von Katzen kann je nach der Beziehung des Träumenden zu ihnen variieren. Fürchten wir uns vor den Katzen, symbolisieren sie Ängste vor bestimmten Aspekten des Lebens. Sind wir jedoch Katzenliebhaber, kann dieses Tier auch unsere persönlichen Stärken widerspiegeln.

 

Der Vogel: Er bezeichnet die Phantasie, Gedanken und Exotisches („Paradiesvogel“). Vögel sind die Überbringer der Seele und besitzen magische und mystische Kräfte. Sitzt der Vogel im Käfig, weist er auf Hindernisse im eigenen Leben. Leere Käfige ihrerseits kündigen Enttäuschungen an.

 

Das Fallen: In unseren Träumen hat das Fallen mehrere Bedeutungen. Fallen steht häufig für Gefahren auf unserem zukünftigen Lebensweg. Der Verlust an Selbstvertrauen oder umwälzende Veränderungen, die uns zur Neubestimmung oder gar Aufgabe eigener Ziele und Werte zwingen, können die Ursache sein.

 

Das Haus: Fast immer verweist ein Haus im Traum auf die Seele, auf die Art und Weise, wie der Träumende sein Leben „baut“, und auf seine innere Befindlichkeit. Das Haus ist ein grundlegend weibliches Symbol. Als Frau sollte man beim Haus als Traumbild deshalb zunächst an sich selbst denken.

 

Festivals: Kult oder nur Modetrend?

Von Florence Signon

 

Festivals stellen heutzutage einen festen Bestandteil der Jugendkultur dar. Für die meisten jungen Menschen ist es ein Muss, Festivals zu besuchen. Besonders im Sommer sind Besuche solcher Veranstaltungen der schönste Zeitvertreib für viele unter uns, denn in dem breit gefächerten Angebot ist für jeden Geschmack etwas dabei, sei es nun Hardstyle oder Pop- bzw. Rockmusik.

 

Eine andere Welt

 

Auf Festivals wie z.B. „Reverze, Summerfestival“ oder „Bassleader“ sind fast immer dieselben Künstler anwesend. „DJ Coone“, „Da Tweekaz“ oder „Mark with a K“ kennt jeder, der diese Art von Veranstaltungen besucht. Es ist ein tolles Erlebnis, sich die besten Artisten immer wieder aufs Neue anzusehen und bei seiner Lieblingsmusik so richtig „abzugehen“. Die atemberaubende Dekoration in Kombination mit den Lasershows sorgt dafür, dass diese Events in Erinnerung bleiben. Für Essen und Trinken ist immer bestens gesorgt. Und wer jetzt denkt, dass Festivals mit der Zeit langweilig werden, hat sich getäuscht, denn eine Reihe von Remixen und neuen Tracks zieren jede dieser Vorstellungen: Mindestens ein DJ präsentiert dort immer einen neuen Song.

 

Große Festivals werden meistens von Event-Management-Firmen wie „Structure Agency“ organisiert, welche bekannte Künstler unter Vertrag haben, deren Auftritte dadurch ebenfalls in unserer Umgebung gebucht werden können. Es ist jedoch auch eine finanzielle Frage, ob man sich die Performance der Artisten leisten kann. Überdies finden die belgischen Festivals oft im Raum Antwerpen statt, d.h. es muss eine längere Hin- und Rückfahrt in Betracht gezogen werden.

 

Der Erwerb der Tickets stellt immer eine kleine Herausforderung dar, da der Vorverkauf nicht so lange andauert oder die Karten schnell vergriffen sind. Vor allem VIP-Tickets lohnen sich oftmals, denn sie bieten einige kleine Extras, die das Abenteuer noch schöner machen; man kann z.B. die Artisten persönlich treffen oder erhält ein Gratis-Getränk. Die Besitzer eines VIP-Tickets besitzen außerdem das Privileg eines eigenen Eingangs, was beim Ansturm der Besucher sehr praktisch sein kann. Im Falle einer langen Anreise möchte man schließlich so schnell wie möglich in die Halle des Geschehens und nicht noch lange anstehen.

 

Sensation „Tomorrowland“

 

Zurzeit ist „Tomorrowland“ das meistdiskutierte Festival der Welt. Selbst der Ticket-Vorverkauf ist eine Sensation für sich. Für die Belgier startete letzterer in diesem Jahr am 9. Februar, also etwas früher, so wurde uns ein kleiner Vorteil hinsichtlich der Teilnahme an diesem Event gewährt, das im Raum Brüssel-Antwerpen stattfindet. Für die anderen Länder begann der Verkauf erst am 16. Februar. Der Preis für das dreitätige Spektakel im Juli beträgt je nach Ticket 84,40 bis 365 Euro. Das vollständige Line-up wurde noch nicht veröffentlicht, denn erst im Laufe des Jahres wird bekannt gegeben, welche Künstler auftreten werden.

 

Jedes Jahr wird spekuliert, welche bekannten DJs dieses Mal anwesend sein werden. In den letzten Jahren sind als Headliner des Festivals Berühmtheiten wie „David Guetta“, „Skrillex“, oder „Swedish House Mafia“ aufgetreten. Es bleibt zu hoffen, dass diese Sensationen auch in diesem Jahr wieder dabei sein werden.

Es werden auf jeden Fall sehr aktuelle und beliebte Musikrichtungen vertreten sein, wie z. B. House, Dubstep, Hardstyle und Electro. Durch die perfekte Kombination der Musikstile und der Starbesetzung ist „Tomorrowland“ zu einem der beliebtesten Festivals der Welt geworden. Im vergangenen Jahr fanden ca. 180 000 Musikbegeisterte den Weg nach Belgien, um an diesem Spektakel teilzunehmen.

 

Ursprünge

 

Die Anfänge der Festivals stellten die Sportspiele im antiken Griechenland dar. Die Musik kam erst später dazu, da diese auf öffentlichen Plätzen lange Zeit verboten war. Stattdessen verabredeten sich die Jugendlichen in Gaststätten und Privathäusern, um dort gemeinsam zu musizieren.

 

Erst viel später machte man öffentlich auf Freiluftveranstaltungen Musik, mit der Absicht, das Volk darauf aufmerksam zu machen.

 

Der Trend der Open-Air-Festivals begann Ende der 50er Jahre in Amerika und kam erst später nach Europa. Hauptsächlich Jugendliche versammelten sich dort, um gemeinsam Rock- und Popmusik zu hören.

 

Das erste große Festival war das „1. Newport Folk Festival“ im Jahre 1959, auf dem verschiedene und individuelle Musikstile vor Zuschauern gespielt wurden. Je mehr solcher Events organisiert wurden, umso mehr stiegen auch die Besucherzahlen. Da die Organisation zu Beginn noch nicht richtig durchplant war, kam es immer wieder zu Schlägereien, Randalen und sogar zu Todesopfern.

 

Nach dem bedeutsamen Erfolg des „Monterey International Pop Festival“, an dem 200.000 Menschen teilnahmen, erlangte die Beliebtheit von Festivals ihren vorläufigen Höhepunkt.

 

Das bisher bekannteste Festival ist das „Woodstock-Festival“, dessen Veranstalter von ca. 60.000 Besuchern ausgegangen waren. Schließlich kamen 500 000 Menschen, was alle damaligen Erwartungen übertraf.

 

Opfer

 

Dieser Erfolg motivierte andere Veranstalter, ähnliche Festivals zu organisieren. Selbst der Tod von 4 Menschen auf dem „Altamont Free Concert“ stoppte die Euphorie der Menschen nicht.

 

Auch heute noch gibt es Todesfälle auf Festivals, so wurde z.B. in Belgien im Jahre 2011 das „Pukkelpop“- Festival in der Nähe von Hasselt von gefährlichen Unwettern heimgesucht. Innerhalb kürzester Zeit haben Sturm und Gewitter mehrere Bühnen und Zelte zum Einsturz gebracht, wobei 5 Menschen ihr Leben verloren.

 

Trotz der Gefahren, die bei der Teilnahme an Massenveranstaltungen auftreten können, kann man jedem Musikfan den Besuch eines solchen Festivals nur empfehlen. Denn die Musik, die man mag, mit seinen Freunden live zu erleben, ist ein unvergessliches Erlebnis.

 

Es muss klatschen, spritzen und Spaß machen

Von Jola Gesikowska und Céline Pitz

 

Unter der Sportart Splashdiving versteht man alle Sprünge ins Wasser eines Schwimmbeckens, bei denen man das Wasser zuerst mit dem Gesäß berührt. Das Ziel ist beim Aufprall möglichst viel Wasser hochspritzen zu lassen.

 

Für dieses Interview wurden mehrere Turmspringer befragt, die dieses Hobby regelmäßig betreiben.

 

Wie kommt man auf die Idee, eine solche Sportart auszuführen?

 

Philippe: „Auf solch eine Sportart zu kommen ist leicht, wenn man sich für Adrenalinschübe, laute Aufschläge und Wasser interessiert.“

 

Jessy: „Wenn man einen Bruder und Freunde hat, die Spaß daran haben, andere Leute zu beeindrucken, die es dann weitererzählen und selbst ausprobieren. So wird man automatisch mitgezogen und probiert es aus.“

 

Bingo: „Wenn man einfach den Kick braucht und ihn haben kann, ohne auf Körperspannung und Eintauchphase zu achten.“

 

Sebastian: „Die Sportart macht einfach nur Fun. Das ist einfach der Burner für Leute, die Adrenalin suchen und einfach die Höhe brauchen. Dann ist Splashdiven genau das richtige.“

 

Luca: „Jeder Mensch der auf Adrenalin steht, will immer was Neues ausprobieren; sei es Downhill, Splashdiving usw.“ 

 

Was fasziniert euch an dieser Sportart?

 

Philippe: „Es ist ein tolles Gefühl, sich beim Springen nicht an technische Details zu halten und stattdessen mehr freie Elemente in die Sprünge einzubauen. Anreiz ist es auch, die ganzen Zuschauer beeindrucken zu können. Es fesselt einfach, komplizierte Sprünge mit einem lauten Knall am Ende zu zeigen. Jeder, der diesen Sport betreibt, ist außerdem automatisch auch ein Mensch, der Spaß versteht und kaum Langeweile kennt. Und dabei lernt man auch tolle Leute kennen…“

 

Jessy: „Es ist toll, den Jungs zuzuschauen und das dann als Mädchen auszuprobieren, um die anderen zu beeindrucken. Vielleicht auch, dass sie das mal selbst ausprobieren und sehen, dass es trotz mancher Schmerzen Spaß machen kann.“

 

Bingo: „Man kann springen wie man möchte, der laute Knall am Ende und dann in die entsetzten Blicke der Leute zu sehen … No risk, no fun!

 

Sebastian:

„Der freie Fall ist wirklich befreiend. Und wenn man Tricks lernt und wenn diese dann auch funktionieren, ist es einfach genial! Man lernt viele neue Leute kennen, und dann macht das Springen noch mehr Spaß. Man kann sehr viel Blödsinn machen. Und wenn man coole Tricks auf Lager hat, kann man im Sommer im Freibad damit angeben.“

 

Luca: „Dieses Gefühl, wenn man hochspringt und einfach fällt, ist etwas ganz Besonderes. Es macht einfach nur Spaß und immer wieder gute Laune!“

 

Ist das nicht gefährlich oder etwa schmerzhaft? 

 

Philippe: „Gefährlich ist die  Sache sicher, wenn man die Sportart nicht ernst nimmt (wie bei jeder  anderen Extremsportart). Training und Technik sind wichtig, um sich bei einem Sprung aus beispielsweise 10 m Höhe nicht zu verletzen. Beinahe jeder, den  ich in dieser Branche kenne, hatte bereits mindestens einen Unfall. Mit der richtigen Technik allerdings kann der Schmerz beim Aufkommen sehr stark vermindert werden.“

 

Bingo: „Gefährlich ist es, wie jede Extremsportart, wie Philippe bereits sagte. Der Körper gewöhnt sich aber auch an den extremen Aufprall aufs Wasser. Vom 10er Turm fliegt man ca. mit 57 km/h und ca. 3-4G (G-Kräfte) aufs Wasser! Aber anfangs gab es auch oft blaue Flecken.“

 

Jessy: „Ja doch, klar ist es schmerzhaft, aber dadurch bekommst du noch mehr Motivation, um diese Sportart weiter auszuprobieren. Aber wenn man die Art und Weise kennt, wie man springen soll, wird es nicht mehr ganz so schmerzhaft wie beim ersten Mal. Gefährlich wird es immer sein, egal ob du die Sprünge nun kennst oder kannst: Je komplizierter und höher die Sprünge sind, umso mehr Gefahr besteht.“

 

Sebastian: „Was heißt hier schmerzhaft? Der Sprung „offenes Brett“ (Sprung, bei dem es darauf ankommt, im Spagat zu landen) tut weh! Ich habe mir einmal das Trommelfell beschädigt, es war aber nach zwei Wochen wieder verheilt. Und bei meinem zweifachen Rückwärtssalto vom 7,5-Meter-Turm habe ich mir beim Eintauchen ins Wasser die untere Zahnreihe beschädigt. Aber egal, ich sag nur: " Schmerzen kommen und gehen, aber das Gefühl in der Luft kann dir keiner nehmen, auch nicht die Bademeister.“

 

Luca: „Die ersten Wochen waren sehr schmerzhaft, wenn man ein „Brett“ oder ein „offenes Brett“ vom 10m- Turm machen musste. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber einfach an die Schmerzen, und man nimmt sie kaum noch wahr.“

 

Joscha: „Ich würde das ganze "Gefahren-Ding“, Brüche, usw. extrem entschärfen. Fakt ist doch, dass so gut wie nie ernsthafte Verletzungen passieren. Ich hab in 13 Jahren keine Verletzung gehabt, die nicht nach zwei Wochen wieder verheilt war. Das ist kein Vergleich zu Fußball, Basketball, ... .“

 

Was sind die Voraussetzungen für diesen Sport? 

 

Philippe: „Die Voraussetzungen sind meiner Meinung nach vor allem gute Dehnung, ein

gutes Körpergefühl und sehr, sehr viel Wagemut. Dabei kann man nie zu viel Mut mitbringen,denn alles andere lässt sich schließlich trainieren.“

 

Bingo: „Ich würde sagen eine gute Mischung aus Mut und Wahnsinn.“

 

 

Jessy: „Keine Höhenangst, keine Angst vor Schmerzen oder Brüchen, und für die Mädchen: Keine Angst um ihren Körper haben. (An die Mädchen: Jungs sind fasziniert, wenn Mädchen sportlich sind und auch einmal Dinge ausprobieren, die schmerzhaft sein können). Man müsste sportlich motiviert sein, um auch komplizierte Sprünge auszuprobieren. Eine gute Körperhaltung ist dabei sehr wichtig.“

 

Sebastian: „Spaß haben und einfallsreich sein. So verrückt sein, wie es nur geht und

Freunde haben, die mit einem verrückt sind.“

 

Was könnt ihr über die Sprunghöhen sagen?

 

Philippe: „Es existieren nach der Norm des Turmspringens: 1m*, 3m**, 5m***, 7.5m***, 10m***. Je nach Veranstaltung sind allerdings auch noch andere Größen vorhanden. [*: nur flexibles Brett, **: Brett sowie Turm, ***: ausschließlich Turm]

 

Bingo: „Ich würde auch vom Kran (40m) springen!“

 

Jessy: „Es gibt auch noch Klippen im Ausland, die hoch genug sind, von denen man mit richtig guter Laune runterspringen kann.“

 

Sebastian: „Der Turm selbst hat eine Höhe von bis zu 10 Metern. Aber es gibt dann auch noch Klippen, die 25 Meter hoch sind und Kräne: Ein guter Splashdiver findet immer etwas zum Springen. (Zum Beispiel: „Aqualand“ in Köln)

 

Luca: „Leider nur 10 Meter hoch ...“

 

Wir möchten bei den Turmspringern der Westhalle in Aachen recht herzlich für dieses Interview bedanken.

 

Pubertät ist, wenn Eltern anfangen schwierig zu werden

Unsere Kindheit wird immer kürzer, denn der Zeitpunkt der Pubertät beginnt immer früher.
Es gibt in unserer Zeit neunjährige Mädchen, die biologisch gesehen bereits zur Frau geworden sind. Das Durchschnittsalter für das Eintreten der Pubertät liegt bei 11,5 Jahren für Mädchen, und die Jungen folgen ein Jahr später. Die unvermeidlichen Pubertätsturbulenzen treten heutzutage nicht mehr erst im Alter von 14 und 15 Jahren auf, sondern bereits mit 11 und 12. So betrachtet sind heute – im Vergleich zu früher – viele Jugendliche „frühreif“.

 

Gründe für Frühreife


Einige Gründe, die angegeben werden dafür, dass Kinder immer früher pubertieren, sind Fast–Food-Ernährung und Umweltgifte. Ein Übeltäter könnte da die Chemikalie Bisphenol A sein, die in Getränkedosen und Baby-Flaschen zu finden ist. Übergewichtige Kinder – Mädchen genauso wie Jungen – reifen körperlich deutlich früher als ihre dünneren Altersgenossen; hinzu kommt gestiegener psychischer Druck. Eine Studie der Universität Arizona ergab, dass bei Mädchen die Pubertät früher eintritt, wenn diese bei der Trennung ihrer Eltern zwischen 3 und 8 Jahre alt waren. Auch tritt die Pubertät schneller ein, wenn die Väter sozial auffällig werden, d.h. wenn diese zum Beispiel im Gefängnis sitzen oder gewalttätig sind. Evolutionspsychologen haben daraus gefolgert, dass eine unangenehme Kindheit den Körper dazu anregt, früh zu pubertieren.

 

Diese sozialen Probleme führen zu einer früheren Pubertät, und umgekehrt kann diese ihrerseits zu psychologischen und sozialen Problemen führen. Die Kinder, deren Pubertät deutlich früher stattfindet, neigen schneller und stärker zu Depressionen als Gleichaltrige.

Selbst das Risiko für Krankheiten wie Brust- und Prostatakrebs steigt somit geringfügig an, denn je länger diese Organe den Hormonen ausgesetzt sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, an diesen Leiden zu erkranken. Diese frühe Reife führt dazu, dass das Interesse an allem Körperlichem bei jungen Menschen wächst, also ebenfalls das Interesse an Sex.

 

Was tun mit Kindern, die sehr früh pubertieren?

 

Eltern sollten ihren Kindern vor allem psychologisch zur Seite stehen und darauf achten, dass diese sich genügend bewegen und nicht übergewichtig werden.

Ansonsten plädiert Remo Largo, ein Schweizer Kinderarzt und Autor von Sachbüchern zur Erziehungsfragen, für Gelassenheit: Wichtig seien vor allem drei Aspekte:

 

 

1. Die Ablösung.

Der Jugendliche muss Partner finden, die Geborgenheit liefern. Eltern sind da leider nur noch eine Notlösung.

 

2. Die soziale Anerkennung bei den Gleichaltrigen – auf Gedeih und Verderb.
Auf die Peer-Group ihrer Kinder haben die Eltern allerdings gar keinen Einfluss.

 

3. Der Weg in die Selbstständigkeit.
Da passieren die eigentlichen Katastrophen. Nach der Pubertät werden junge Menschen oft bis ins Alter von 30 Jahren und länger abhängig gehalten, und zwar weil sie ausbildungsbedingt noch nicht auf eigenen Beinen stehen.


Aber es gibt für die Eltern allerdings auch Trost, einen kleinen zumindest: Sie sind nicht allein. Die Eltern der sechzehnjährigen Pubertierenden sind keineswegs gelassener als die von elfjährigen. Die Ängste sind elementar und immer die gleichen. Wenn das Kind pubertiert, erleben die Eltern sowohl einen völligen Kontroll- als auch einen Liebesverlust. Das ist nun einmal so. Aber genau das müssen die Erziehungsberechtigten erst einmal verkraften.

Mangel an Organspendern

Von Yannick Pesch

 

In Deutschland warten etwa 12.000 Menschen, deren Organe durch einen Unfall oder durch eine Krankheit nicht mehr funktionieren, auf ein Spenderorgan. Doch nur die wenigsten haben die Chance, durch eine Transplantation weiterleben zu können, da sich heutzutage leider nur wenige Menschen bereit erklären, ihre Organe nach ihrem Tod zu spenden. Es gibt ebenfalls nicht genügend lebende Spender von Blut und Knochenmark, das für Notfälle bereit gestellt werden kann.

 

Rückgang

 

Seit Anfang 2012 ist die Zahl der Organspender in Deutschland drastisch gesunken. Der deutschen Stiftung "Organtransplantation" zufolge wurden im Oktober des vergangenen Jahres weniger als 60 Organe gespendet, durchschnittlich waren es vorher monatlich mehr als 100. Schuld sind vermutlich die vielen Skandale, die die Transplantationsmedizin seit Monaten erschüttern.

Am bundesweiten „Tag der Organspende“ musste eine bittere Bilanz gezogen werden, denn die Zahlen sind innerhalb eines Jahres katastrophal gesunken. Vor einem Jahr noch konnten im Transplantationszentrum des Uniklinikums Gießen 10 Lungentransplantationen, 42 Nierentransplantationen, 15 Herztransplantationen (davon 12 bei Kindern !) vorgenommen werden, während in den ersten 4 Monaten des vergangenen Jahres in diesem Krankenhaus keine einzige Transplantation durchgeführt werden konnte, da es keine Spender gab.

 

Warteliste

 

Patienten, die ein beschädigtes oder nicht mehr richtig funktionierendes Organ aufweisen, werden auf eine sogenannte Warteliste gesetzt. Kommen mehrere Empfänger für ein Organ in Frage, dann wird nach Dringlichkeit entschieden. Dabei wird allerdings auch die Reihenfolge der Warteliste beachtet.

 

Die Funktionen von Herz, Lunge, Leber und Därmen sind für den Menschen lebenswichtig. Bei einer Herztransplantation wird es besonders kritisch, da dieses Organ nur maximal 4 Stunden außerhalb des Körpers überlebt.

 

Andere Organe, so z. B. die Nieren und die Bauchspeicheldrüse, können zum Glück übergangsweise durch Maschinen ersetzt werden, jedoch überleben viele Menschen nicht, da die Wartezeit oft sehr lang ist: für eine postmortal gespendete Niere beispielweise beträgt sie in Deutschland derzeit sechs bis zehn Jahre!

 

Transplantationsgesetz

 

In Belgien gilt die sogenannte Widerspruchsregelung, das heißt: Jeder Belgier, aber auch jeder Ausländer, der seit mindestens sechs Monaten in Belgien wohnt, ist, falls er sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat, im Falle seines Versterbens automatisch Organspender. Der Grund für diese Regelung ist leicht herzuleiten: Je mehr Spender es gibt, desto mehr Organe stehen den Krankenhäusern zur Verfügung, um Menschenleben zu retten, und desto größer die Wahrscheinlichkeit, ein geeignetes Organ zu finden, denn nicht jedes ist kompatibel mit jedem Körper.

 

In Deutschland hingegen gilt ab sofort die Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz: Jeder Versicherte wird von seiner Krankenkasse aufgefordert, die Entscheidung zu treffen, ob er nach seinem Tod seine Organe spenden möchte oder nicht. Durch diese Regelung sollte sich keiner gezwungen fühlen, zu spenden, es soll eine freie Entscheidung jedes einzelnen bleiben. Wer also nach seinem Tod spenden möchte, sollte sofort einen „Organspenderausweis“ beantragen, da die Angehörigen bei einem Sterbefall eine schwere Entscheidung treffen müssen, insbesondere wenn in der Familie über dieses Thema vorher nie ausgetauscht wurde!

 

Organmafia


Die Organmafia ist weit verbreitet, von Süd-Amerika bis Süd- Afrika und in vielen weiteren Ländern wie China und den Philippinen. Kriminelle besorgen auf illegale Weise für reiche Ausländer lebensrettende Organe. Das verbotene Geschäft geht auf Kosten der einheimischen Kranken, die ebenfalls auf Spenderorgane warten. Häufig genügt ein Anruf, um Kontakt zu einem Vermittler aufzunehmen.

 

Andere Mitglieder dieser Mafia sind noch skrupelloser: Gegen eine hohe Geldsumme entführen sie junge Menschen, stehlen deren Organe und lassen die Opfer dann irgendwo im Nirgendwo wieder frei.

 

Ein konkreter Fall aus China

 

Eine 30 Zentimeter lange Narbe im Hüftbereich ist die Folge eines Organhandels in China. 2012 haben skrupellose Organhändler einem jungen Mann im Alter von 17 Jahren eine Niere gegen einige Hundert Dollar entnommen. Die Narbe verheilt nicht richtig, und das Opfer muss täglich starke Medikamente einnehmen, damit es nicht an den Folgen der Operation stirbt. Selbst nach einem halben Jahr können die Ärzte immer noch nicht sagen, ob der Junge überleben wird!


Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, wie viele Patienten auf ein lebensrettendes Organ warten. Alleine in Europa standen im Januar 2013 annähernd 15.000 Personen auf der Warteliste. Folglich sind in diesem Bereich Mitmenschlichkeit und Solidarität mehr denn je gefragt.



Umfrage zur Organspende in den Straßen Eupens

Die Internetredaktion hat verschiedene Leute auf der Straße zum Thema Organspende befragt.

 

Würden Sie ein Organ spenden?

 

Roger, 70: Nein.

Gerda, 48: Nein.

Ulrich, 56: Nein.

Katrin, 27. Ja.

Maria, 52: Nein.

Brigitte, 58: Ja.

Paul, 57: Ja.

 

Haben Sie einen Spenderausweis?


Roger, 70: Nein, weil ich nicht ausreichend informiert bin.

 

Gerda, 48: Nein, ich habe mir selten darüber Gedanken gemacht.

 

Ulrich, 56: Nein, ich würde sagen, dass ich keinen Spenderausweis aus Trägheit habe. Unter anderem stellt sich die Frage, seit wann man wirklich hirntot ist und wer über das Ausschalten der Geräte entscheidet. Wer kann denn auch sagen, dass alle Ärzte gute Absichten haben?

 

Katrin, 27: Nein, ich habe keine. Ich habe mir keine genauen Gedanken darüber gemacht, aber ich möchte mir einen Spenderausweis ausstellen lassen.

 

Maria, 52: Nein, dies hat nämlich persönliche Gründe. Ich würde auch kein Organ gespendet kriegen wollen.

 

Brigitte, 58: Nein, noch nicht, denn es hat sich auch noch nicht ergeben.

 

Paul, 57: Ja, obwohl es in letzter Zeit viele Skandale gab. Die Patientenverfügung trage ich immer bei mir und ohne die gehe ich auch gar nicht aus dem Haus.

 

Der Kampf, um das gleiche Recht für Frauen zu erhalten

von Christina Bähr

 

Seit Bestehen der Menschheit bis etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts, dem Beginn der industriellen Revolution, bestand zwischen Frauen und Männern eine klare Rollenverteilung.

 

Der Mann war für den Krieg, also die Verteidigung der Familie und des ihr gehörenden Territoriums zuständig, für Nahrungsbeschaffung und die Zeugung von Nachkommen.

Die Frau war für die Zubereitung des Essens, die Anfertigung von Kleidung und die Erziehung der Kinder verantwortlich.

 

Entwicklung der Emanzipation am Beispiel Deutschlands

 

In Deutschland wurde die Emanzipation, d.h. Selbstständigkeit und Mündigkeit der Frau, erstmals 1847 im Rahmen der Märzrevolution erwähnt. Aufgrund des seinerzeit geltenden Versammlungsrecht (Beschränkung der Versammlungsfreiheit) kam es jedoch noch nicht zu einem organisierten Zusammenschluss.

So dauerte es bis 1865, ehe es zu einem Zusammenschluss von verschiedenen Bewegungen zur ersten deutschen Frauenbewegung kam. Sie wurde gegründet durch Luise Ott-Peters (1819 – 1895) und unter dem Namen „Allgemeiner Deutscher Frauenverein“ bekannt.

 

Erstes Ziel zur Erlangung der Emanzipation war der Zugang zu Arbeit und Bildung für das weibliche Geschlecht. Während Frauen als billigen Arbeitskräften der Zugang zum Berufsleben schnell gewährt wurde, dauerte es bis zum Jahr 1900, ehe sie im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung zu Gymnasien zugelassen wurden und dann auch Hochschulstudien absolvieren konnten.

 

Ein weiterer Teilbereich der Emanzipation bestand darin, das aktive und passive Wahlrecht zu erkämpfen, welches den Frauen in Deutschland aber erst nach Ende des 1. Weltkrieges, im November 1918, zuerkannt wurde.

 

Durch Hitler und die NSDAP (National sozialistische deutsche Arbeiterpartei) erfolgte dann eine schrittweise Auflösung der Frauenverbände und die Einführung einer diktatorischen Männergesellschaft, wodurch die Frauen wieder einmal in den Hintergrund gestellt wurden. Sie hatten sich erneuert um den Haushalt zu kümmern sowie um den Nachwuchs der arischen Rasse.

 

Nach Ende der NS besuchten in der neu gegründeten BRD Mädchen gleichberechtigt die Schule wie Jungs, und es erschien den Menschen auch zunehmend normal, dass Frauen ein Studium absolvierten oder eine Karriere anstreben konnten.

 

Erst durch das Grundgesetz (Artikel 1 „Alle Menschen sind gleich“) der gerade gegründeten Bundesrepublik wurde auf dem Papier eine Gleichstellung von Mann und Frau gesetzlich verankert.

 

Dieser Artikel wurde trotz aller Bemühungen bis heute jedoch noch nicht in vollem Umfang umgesetzt. Dies trifft aber nicht nur auf Deutschland, eigentlich auch auf alle anderen demokratischen Staaten zu.

 

Am 07. Februar 1992 wurde im niederländischen Maastricht vom Europäischen Rat ein Vertrag unterzeichnet, den die Europäische Union 24.12.2002 übernommen hat. In diesem Vertragswerk wird die Gleichberechtigung von Mann und Frau verbindlich festgeschrieben und erläutert. (Artikel 141, Absatz 4 des EG-Vertrages).

 

Es bleibt noch vieles zu tun

 

Es ist gerade einmal 100 Jahre her, dass Frauen in Deutschland das Recht zu wählen erhielten, und knapp 60 Jahre, dass das Wahlrecht für Frauen ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen wurde. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Situation von Frauen deutlich verbessert. Trotzdem sind noch Ungleichheiten zwischen Mann und Frau vorhanden, und das nicht nur, wenn sich ein Kind ankündigt. Zum Alltag der Frau gehört es dazu, dass sie einer Arbeit nachgeht. Frauen können sich es heutzutage nicht mehr vorstellen nicht zu arbeiten, da Arbeit eine Möglichkeit ist seine Persönlichkeiten zu entfalten und finanziell unabhängig zu sein. Dies ermöglicht freier über das Leben bestimmen zu können. Dennoch bleibt die Arbeit im Haushalt mit allzu oft der Frau alleine überlassen, eine doppelte Belastung.

 

Ein zweiter Punkt, in dem Frauen eindeutig benachteiligt sind, ist der Mutterschaftsurlaub. Die Gefahr, im Anschluss an diesen als Frau arbeitslos zu werden, ist durchaus gegeben.

Der letzte Punkt ist die Frauenquote. Es ist immer noch sehr deutlich zu sehen, dass Frauen es bisher nicht geschafft haben, Führungspositionen zu besetzen, oder erst recht nicht, dorthin befördert werden.

 

Frauenquote

 

Aufgrund des Drucks seitens der Frauenverbände, der Politikerinnen und der EU ist in den letzten Jahren wiederholt der Ruf nach einer Frauenquote laut geworden, um letztendlich die Gleichstellung von Mann und Frau im Berufsleben zu erreichen. (Siehe hierzu die Frauenförderungsgesetze des Bundes und der Länder.)

 

Während in Deutschland im öffentlichen Dienst eine absolute Frauenquote gilt, macht man sich im Bereich der Privatwirtschaft dafür stark, dass eine relative Frauenquote zu gewährleisten ist.

 

Der Begriff ,,Absolute Frauenquote’’ besagt, dass Frauen so lange bevorzugt behandelt werden, bis eine Quote von 50 Prozent in Führungspositionen erreicht ist. Bei gleicher Eignung und Leistung sind Frauen zudem zu bevorzugen.

 

Mit relativer Frauenquote ist gemeint, dass bei gleicher Qualifikation Frauen vorgezogen werden sollten, um so einen bestimmten Anteil an Frauen in Berufen oder Gremien zu erreichen.

 

Männer suchen nach Orientierung

 

Nach drei Jahrzehnten Feminismus und Emanzipation sucht auch das sogenannte stärkere Geschlecht, der Mann, nach einer neuen Orientierung. Die Frauenbewegung hat tiefe Spuren hinterlassen, denn die Identität des Ernährers oder des Beschützers wird zunehmend in Frage gestellt.

 

Männer sollen sich von der alten Rollenverteilung verabschieden, dennoch sollen sie aber nicht ihrerseits die alte Stellung der Frau übernehmen. Am besten ist es, wenn beide Geschlechter sich auf einander zu bewegen: einfühlsam und hart, sensibel und stark zugleich.

 

Das männliche Geschlecht hat sich modernisiert und hat sich den aktuellen Vorstellungen angenähert. Ausschlag gebend für diese Anfreundung ist, dass sie anerkennen, dass ein zweites Einkommen notwendig ist, um Familie und Haushalt finanzieren zu können.

Moderne Väter leben und lieben ihre Familie. Sie beschäftigen sich mit ihren Kindern, um den Beweis zu erbringen, dass sie ein fürsorgliches und aktives Elternteil sind. Sie praktizieren in der Partner und Vaterschaft eine andere Methode als ihre Vorfahren.

 

Obwohl der Kampf der Frauen um Gleichberechtigung bereits seit vielen Jahren andauert, ist er bis heute noch nicht abgeschlossen. Allerdings zeigen Gesetze zur Frauenförderung, die Einführung von Elterngeld und Kindergeld, dass der richtige Weg beschritten wird, um die Gleichstellung von Frau und Mann langfristig abzusichern.

 

Der neue Realismus des so genannten ,,schwachen'' Geschlechts hat Katherina Hepburn bereits im einem halben Jahrhundert besonders treffend auf den Punkt gebracht:

,,Frauen von heute warten nicht auf das Wunderbare, sie inszenieren ihre Wunder selbst.’’

Bleibt zu hoffen, dass diese Vorstellung nicht mehr allzu lange für viele Frauen noch reines Wunschdenken bleibt.

 

 

Quellen:

 

  • Die Geschichte der Frauenemanzipation in Deutschland, paradisi.de
  • Emanzipation, Wikipedia
  • Frauenquote, Wikipedia
  • Das große Volkslexikon, Bild Wissenschaftsbibliothek
  • Gleiche Rechte für Frauen, Helles Köpfchen

 

 

 

Liebeskrank - Eine Kurzgeschichte von Theresa Henkes

Wie ich diesen Alltag hasse! Wie jeden Tag sitze ich hier auf der kalten Bank der Bushaltestelle. Mir ist kalt, es regnet, und graue Wolken verdecken die Sonne. Wäre ja alles nicht so schlimm, aber in mir drin sieht es auch nicht besser aus. Um mich herum sehe ich Dutzende von Pärchen, die sich eng aneinanderschmiegen, um sich gegenseitig zu wärmen.

 

Wie glücklich sie alle aussehen! Nicht, dass ich mich nicht für sie freuen würde, aber dieser Anblick zerreißt mich innerlich. Ich wünsche mir doch nichts sehnlicher, als in seinen Armen zu liegen. Mich einfach zu ihm herüber zu beamen und ihn in meine Arme zu schließen, mehr wünsche ich mir im Augenblick nicht. Doch anmerken lasse ich mir nichts. Wie immer spiele ich die Lustige und gut Gelaunte. Es soll doch nicht jeder wissen, was in mir vorgeht. Warum muss ich mich auch immer in die falschen Personen verlieben? Meine Gedanken schweifen mal wieder ab. Sie kehren zurück in die Vergangenheit, und ich erinnere mich daran, wie alles begann.

 

Schon längere Zeit war er auf meiner Freundschaftsliste, ich hatte ihm aber nie wirklich viel Beachtung geschenkt. Er war halt einer meiner vielen Nur-Facebook-Bekanntschaften. Bis zu einem gewissen Tag, an dem ich Langeweile hatte und beschloss, ihn mal anzuschreiben. Er war mir auf Anhieb sympathisch, und es entwickelte sich ein richtig interessantes Gespräch. Seit diesem Tag schrieben wir immer öfter miteinander und kamen uns immer näher. Es entwickelte sich eine wunderbare Freundschaft. Ich erwischte mich immer öfter dabei, wie ich auch tagsüber an ihn dachte, nahm dies jedoch nicht ernst. Eine Beziehung wäre total irrsinnig, immerhin lebt er in Österreich und somit relativ weit von mir entfernt.

 

Meine Freundin reißt mich plötzlich aus meinen Gedanken: "Hallo! Erde an Sophia! Der Bus ist da! Oder willst du hier übernachten? „Zurück in der Realität schlendere ich ihr zum Bus hinterher. Ich habe Glück und erwische einen Fensterplatz ganz hinten. Ich setze mich also hin und schaue aus dem Fenster. Regen... nichts als Regen. Wie ich dieses Klima hasse. Ich flüchte wieder zurück in meine Tagträume, schließe meine Augen und stelle mir eine helle, glückliche Zukunft vor; unsere Zukunft. Ich sehe unsere erste gemeinsame Wohnung. Sie ist klein, aber gemütlich. Auch unsere gemeinsame Tochter kann ich sehen. Sie hat braunes Haar und seine wunderschönen, grünen Augen, in denen jeder normale Mensch versinken würde. Sie ist ein glückliches Kind und wird von ihren Eltern mit Liebe überhäuft. Es wird noch eine Weile dauern, bis es soweit ist. Ich muss die Zeit irgendwie durchhalten.

 

Ich öffne meine Augen wieder und beobachte die Leute um mich herum. Meine Clique ist mal wieder total bescheuert, nicht zu überhören. Nun ja, es ist Freitagnachmittag, was erwarte ich da? Ich bringe mich ein wenig ein, um mich auf andere Gedanken zu bringen, was mir auch gelingt. Meine Freunde sind halt die besten.

 

Als ich wieder aus dem Fenster schaue, entdecke ich einen dünnen, aber extrem hellen Lichtstrahl. Ich sehe genauer hin und erkenne, dass sich die Sonne einen kleinen Weg durch die Wolkendecke erkämpft hat. Ich betrachte es als ein Zeichen der Hoffnung. Ok, bis zu unserem ersten Treffen im August wird es noch ein wenig dauern, aber wir werden auch diese Zeit durchstehen. Ich blicke in eine Zukunft; in eine hellere Zukunft. In unsere gemeinsame Zukunft. Denn unsere Liebe ist stärker als jegliche Distanz. Das weiß ich genau.

Belgienpremiere: Theaterprojekt für Straßenkinder

Von Délia Kalff

Vielen Lesern ist sicherlich die Krimiserie „Tatort“ mit den beiden Kölner Kommissaren

Ballauf und Schenk bekannt. Privat heißen sie Klaus J. Behrends und Dietmar Bär. Was diese beiden Prominenten mit einem ostbelgischen Theaterprojekt zu tun haben, wird in der Folge erläutert.

 

Erschreckende Erkenntnisse in Manila

 

1998: Während der Dreharbeiten in Manila für die gleichnamige Tatortfolge begeben sich die Schauspieler auf Filmmaterialsuche. Die Straßen sind wie leer gefegt. Kein einziges spielendes oder herumtobendes Kind ist zu entdecken. Die Krimi-Stars erfahren, dass von 100.000 Kindern, die in Manila auf der Straße leben, 20.000 in so genannten „Heimen“ untergebracht sind. Diese entpuppen sich als Gefängnisse, in denen die Kinder und Jugendlichen wegen Betteln, Stehlen oder Klebstoffschnüffeln ohne richterliche Anweisung eingesperrt werden. Im Inneren dieser Gefängnisse herrschen menschenunwürdige Zustände. Bis zu 70 Insassen leben auf engstem Raum in einer Art Käfig. Bis zu 4 dieser Käfige werden aufeinander gestapelt. Zum Schlafen müssen die Kinder sich abwechseln. Misshandlungen, Mangel an Hygiene, ärztlicher Verpflegung, an Nahrung und Kleidung sind hier Alltag. Die Situation scheint aussichtslos!

 

Auf Erlebtes folgten Taten

 

Nach ihren schockierenden Entdeckungen in Manila beschließen Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär diesen Kindern zu helfen. Sie gründen den Verein „Tatort - Straßen der Welt“ e.V., mit dem sie nicht nur Spenden sammeln sondern vor allem auf die Problematik der Kinderrechte  in diesen Gebieten hinweisen wollen. Von den Spenden können Anwälte bezahlt werden, die die Kinder und Jugendlichen in Manila rechtmäßig vertreten.

 

Zusammen mit Pater Chain Cullen, dem Vorsitzenden der Kinderschutzorganisation „PREDA“, werden die Betroffenen aus den Gefängnissen befreit und erhalten die Möglichkeit auf eine bessere Zukunft. Im „PREDA“-Center in Olongapo auf den Philippinen finden die jungen Menschen ein neues Zuhause. Hier leben sie gemeinsam in einem großen Haus, wo sie das Erlebte kindgerecht verarbeiten können. Sie dürfen endlich zur Schule gehen, können selbstständig werden, und das Wichtigste: Sie lernen Verantwortung zu übernehmen.

 

Theaterstück soll aufmerksam machen!

 

Was nützt eine Stiftung, wenn niemand etwas davon weiß?  Es gab nur eine einzige Lösung: Die TV-Kommissare  mussten mit ihrer Arbeit für Straßenkinder in die Öffentlichkeit treten. So starteten sie einen Aufruf zu einem Autorenwettbewerb. Rüdiger Bertram gewann diesen und schrieb das Theaterstück „Knastkinder“. Es erzählt die Geschichte des 13-jährigen Jonathan, ein reicher Junge, der sich beim Urlaub mit seinen Eltern verirrt. Unschuldig gerät Jonathan in solch einen Kinderknast, und sein Urlaub wird zum Alptraum…

 

“Knastkinder“ wurde bereits von vielen deutschen Schulklassen und Theatergruppen inszeniert und aufgeführt. Nun wagen sich auch 20 Jugendliche aus Ostbelgien an dieses Theaterprojekt. Unter der Leitung von Regisseur und Theaterpädagoge Jörg Lentzen wird seit Mitte Januar fleißig geprobt. Der voraussichtliche Termin für die Belgienpremiere von „Knastkinder“ ist Ende Mai in Raeren.

 

Danach folgen Auftritte in Eupen und Sankt Vith. Die Einnahmen aus diesen Veranstaltungen kommen dem Projekt „Tatort - Straßen der Welt“ zugute. Die Jugendlichen freuen sich schon auf ihre Auftritte und hoffen, dass sie die Zuschauer in ihren Bann ziehen und diese auf die Situation der Straßenkinder aufmerksam machen können.

Die genauen Termine der Aufführungen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

 

Wer mehr über die Knastkinder wissen möchte, findet weitere Informationen im Internet unter:

http://www.knastkinder.de

Computerspielsucht - Flucht aus dem realen Leben

Viele Menschen flüchten aus dem realen Leben mit Computerspielen.
Viele Menschen flüchten aus dem realen Leben mit Computerspielen.

Von Benan Yardim

 

Fast jeder dritte Jugendliche verbringt drei Stunden pro Tag mit Computerspielen. Einen hohen Suchtfaktor weisen sogenannte Online Games wie „ World of Warcraft“ oder Ego-Shooters, auch Ballerspiele genannt, auf.

 

Immer mehr Computerspiele haben Einfluss auf das Leben junger Menschen. Insbesondere Jugendliche im Alter zwischen 10 und 15 Jahren greifen immer öfter zu dieser Unterhaltungsform. Vor allem Gewalt- und Ballerspiele erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Gründe für eine Abhängigkeit von Computerspielen sind vielfältig, hängen jedoch oftmals mit psychischen Problemen wie Depressionen oder Angststörungen zusammen. Die Betroffenen fühlen sich in ihrer Rollenspielwelt sicher und wohl, erhalten dort Anerkennung, die ihnen im realen Leben oft fehlt. Durch die Kontrolle über die eigene virtuelle Welt, die Anerkennung und Wertschätzung wird die Spielsucht gefördert und macht schließlich abhängig. Der Spielsüchtige weist alle Merkmale eines abhängigen Menschen auf.

 

Merkmale der Computerspielsucht

 

  • Die betroffene Person verbringt einen Großteil des Tages mit Spielen.

 

  • Sie verliert die Kontrolle über die Zeit.

 

  • Es wird exzessiv gespielt, um den Spieldrang zu befriedigen.

 

  • Es kommt zu Entzugserscheinungen, wobei der Spieler häufig an Nervosität, Schweißausbrüchen, Angst und Schlaflosigkeit leidet.

 

  • Das soziale Leben sowie Kontakte, Verpflichtungen und Interessen werden vernachlässigt.

 

  • Der Gamer schränkt die Nutzung nicht ein, obwohl negative Auswirkungen auf Beruf, Familie, Freunde und Gesundheit entstehen.

 

  • Die betroffene Person denkt unentwegt an das Spielen.

 

Maßnahmen gegen Computerspielsucht

 

  • Man sollte Zeitpläne erstellen, um die Spielzeiten unter Kontrolle zu halten.

 

  • Der Spieler sollte mit Hilfe anderer ein alternatives Freizeit- und Sozialleben aufbauen.

 

  • Soziale Ängste, Hemmungen und seelische Probleme, die sich hinter der Spielsucht verbergen, sollten bearbeitet und zu überwinden versucht werden.

 

Ob durch Online-Rollenspiele, Chatten oder Internet-Surfen; das weltweite Netz kann auf vielerlei Weise süchtig machen. Und wer täglich viele Stunden vor dem Computer verbringt und nicht mehr davon wegkommt, kann mit schwerwiegenden Folgen rechnen. Eine Sucht sollte keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden. Sollten Eltern keinen Zugang mehr zu ihren Kindern auf normalem Weg finden, gibt es mittlerweile viele Suchtberatungsstellen, die sich mit dem Thema Medien- und Computerabhängigkeit befassen und Hilfestellung leisten sowie Ansprechpartner vermitteln können.

 

 

 

Assi-TV: Spiegel der Gesellschaft?

Richter Alexander Hold, auch eine Sorte von Assi-TV
Richter Alexander Hold, auch eine Sorte von Assi-TV

Von Maxim Leufgen

 

Das deutsche Fernsehprogramm hat sich während der letzten Jahre durch einen schleichenden Prozess stark verändert. Ins Auge sticht dabei natürlich das sogenannte „Assi-TV“.

 

Was ist „Assi-TV“?

 

Generell ist mit dieser Bezeichnung das Morgen- und Nachmittagsprogramm der privaten Sender wie RTL und Sat-1 gemeint. Diese Sendungen weisen alle einen gemeinsamen Nenner auf: Die dort gezeigten Handlungen wurden durch ein Autorenteam entwickelt. Sowohl die zufällig ausgewählten Familiensituationen und Schicksalsschläge bei „Mitten im Leben“ als auch die Gerichtsfälle bei „Richter Alexander Hold“ sind frei erfunden.

 

Diese Entwicklung existiert bereits seit Anfang des 21. Jahrhunderts und hat es mittlerweile ins gesamte Tagesprogramm geschafft. Als Urgestein kann man die Sendung „die Supernanny“ bezeichnen. Zu diesem Zeitpunkt war aber noch nicht klar, wie sehr sich dieses Muster ausbreiten würde.

 

Voll im Trend

 

Hergeleitet werden kann dieser Begriff aus dem Wort „asozial“. Darunter versteht man ein antigesellschaftliches Verhalten. Menschen, die sich der gesellschaftlichen Norm nicht anpassen, kann man als asozial bezeichnen: Sie arbeiten beispielsweise nicht und haben somit keinen „Nutzen“ für die Gesellschaft. Man kann sagen, dass genau die Menschen, die ein in diesem Sinne asoziales Verhalten aufweisen, die Zielgruppe dieser Sendungen darstellen. Durch die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Freizeit haben sie die Möglichkeit, sich diese Sendungen anzusehen.

 

Diese Wortneuschöpfung ist selbstverständlich auch durch den Inhalt dieser Programme begründet, die durch viele Klischees, Vorurteile und irreale Sachverhalte geprägt sind. Es handelt sich bei den Hauptpersonen meist um arbeitslose und alleinerziehende Mütter, deren Ex-Freunde durch gewalttätige Delikte im Gefängnis sitzen, wobei die Sachverhalte häufig falsch dargestellt werden. Denn diese Frauen haben trotz des fehlenden Einkommens die Möglichkeit, eine Wohnung zu mieten und diverse Luxusgüter zu kaufen. Hierbei handelt es sich nur um eines unter vielen Beispielen, denn diese verfälschten Tatsachen werden den Zuschauern in allen möglichen Varianten vorgeführt.

 

Folgen für die Zuschauer

 

Eine unvermeidbare Folge ist, dass viele Menschen durch diese Sendungen Vorurteile bilden. Obwohl es sich bei diesen Fällen um unechte Situationen handelt, glauben viele Zuschauer dennoch an die Echtheit dieser „Geschichten“.

 

Unglücklicherweise ist noch kein Ende dieses Trends in Sicht, da sich diese Serien einer gewissen „Beliebtheit“ erfreuen. Die Aussagen vieler Menschen, die behaupten, dass sie sich diese Sendungen nicht ansehen, stehen im Gegensatz zu den recht hohen Einschaltquoten. Solange diese erzielt werden, werden die Sender auch weiterhin „Assi TV“ produzieren, denn ein breites Publikum und günstige Produktionskosten lassen diesen Programmtyp zu einer wahren Goldgrube für die TV-Produktionsfirmen werden.

 

Man kann also nur hoffen, dass sich die Zuschauer eines Tages eines Besseren besinnen...