One hundred and eighty!!!

Dartspiel in einer Kneipe
Foto: Magali Keifens

Immer mehr Menschen scheinen Freude daran zu haben, wohlbeleibten Herren dabei zuzuschauen, wie sie vor feucht-fröhlicher Kneipenkulisse kleine Pfeile auf eine Scheibe werfen. Auch in Ostbelgien findet dieser Zeitvertreib neue Anhänger, und dies sogar in Vereinen. Die Rede ist vom Dartsport, der auf einen interessanten Werdegang zurückblicken kann.

 

Von Joé Lansch

 

Niemand weiß genau, auf welche Art und Weise der Dartsport entstanden ist, denn um die Entstehung des heute sehr beliebten Geschicklichkeitsspiels ranken viele Mythen. Doch niemand wird bestreiten wollen, dass der Ursprungsort England ist.

 

Einer der berühmtesten Mythen zur Entstehung des Darts ist folgender: Im Mittelalter machte das typisch nasskalte Wetter den Soldaten schwer zu schaffen. Die Bogenschützen zogen sich in Kneipen zurück, wo sie mit abgebrochen Pfeilspitzen auf die Scheiben frisch gefällter Baumstämme warfen. So lässt sich die runde Form des Dartboards erklären.

 

Doch woher stammen die Einteilungen auf der Scheibe? Ende des 19. Jahrhunderts teilte der Zimmermann Brian Gamlin die Zielscheibe so ein, wie man sie heute kennt. Er wollte ein spannendes Geschicklichkeitsspiel ermöglichen und ordnete neben den höheren Punktzahlen immer niedriger werdende Zahlen an, damit das Spiel spannend blieb und man nicht immer hohe Zahlen warf.

 

Kurze Zeit später wurden dann laut Zeitungsberichten auch die ersten 180er geworfen, die Höchstzahl im Dartsport. Nach und nach entwickelten sich Pfeile und Zielscheibe. Der hölzerne Dartkörper wurde vom Metall abgelöst.

 

Anfangs zählte Darts, wie Poker oder Blackjack, zur Kategorie des Glücksspiels. Doch dies änderte sich 1908, als ein Pub-Besitzer wegen Glücksspiels vor Gericht landete. Der Wirt wusste sich zu helfen, indem er ein Board zur Verhandlung mitbrachte. Er forderte den Richter zu einem Duell heraus. Der Wirt warf dreimal in die einfache 20, der Richter hingegen traf mit den ersten beiden Würfen nicht einmal die Zielscheibe. Um noch einen draufzusetzen, wurde auf die Doppel-20 gezielt. Ab diesem Tage wurde Darts von dem Verbot ausgenommen und damit begann die landesweite Verbreitung dieses Sports in den Kneipen.

 

Der „moderne“ Dartsport, wie wir ihn heute kennen, entstand um 1900 in den großen Industriestädten Englands. 1937 fand das bisher größte Dartturnier mit mehr als 300.000 Teilnehmern statt. Dieses Turnier wurde von der damaligen Queen Mum begonnen. 20 Jahre später fand die eigentliche technische Revolution der Dartpfeile statt, die Einführung des „Tungsten Barrels“. Dieses Material ermöglicht die Herstellung von schmalen, aber relativ schweren Darts, welche heutzutage nicht mehr wegzudenken sind. 1978 starteten die ersten im Tv übertragenen Turniere in England. Das Finale der WM 2015 sahen in Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland insgesamt knapp 3,8 Millionen Menschen.

 

Quellen: The Guardian, dartn.de, Wikipedia

Multikulti zur Integration

Der erste Kontakt mit einer neuen Sprache erweist sich häufig als schwierig. An der Bischöflichen Schule in St. Vith lernen Erstankommende den Umgang mit der deutschen Sprache und andere wichtige Fertigkeiten, die sie auf das Leben hier in Belgien vorbereiten.


Von Viviane Mertes

 

Schon seit mehr als zehn Jahren existiert an der Bischöflichen Schule in St. Vith ein Angebot, um erstankommenden Schülern mit belgischer Aufenthaltsgenehmigung eine Schulausbildung zu ermöglichen. Momentan lernen sieben Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren in dieser Klasse. Diese Zahl verändert sich jedoch ständig. Die meisten Schüler stammen aus Syrien und Afghanistan und leben jetzt in Manderfeld.


Das Hauptziel des Unterrichts besteht darin, dass die Erstankommenden nach etwa einem Jahr die deutsche Sprache beherrschen und später weiter studieren können. Die Schüler müssen der belgischen Schulpflicht nachkommen und folgen auch dem regulären Unterricht, wie alle anderen belgischen Schüler auch. So werden sie unter anderem in Sport, Mathematik und Geografie unterrichtet.

 

Nach vier Monaten kann man schon ohne Probleme eine einfache Unterhaltung mit allen Schülern führen. Nach über einem Jahr sprechen die meisten sehr gut Deutsch und können in eine andere Klasse wechseln. Eine 15-jährige Schülerin dieser Klasse lebt beispielsweise seit fünf Jahren in Belgien. Sie besucht momentan die BS und möchte nächstes Jahr zur Maria-Goretti-Schule wechseln, später Krankenpflege studieren.

 

Tatjana Lugowskaja unterrichtet die Schüler schon seit acht Jahren und unterstützt das Projekt gerne. Sie studierte in Weißrussland Germanistik und kam dann als Übersetzerin nach Belgien. Mit den Schülern spricht sie Deutsch oder Englisch und wenn das nicht funktioniert, dann verständigen sie sich mit Gesten. Die aus Polen stammende Maria Karnas unterrichtet die Klasse ebenfalls.

 

Die Schüler können nach einem Jahr intensiven Deutschunterrichts in eine andere Klasse wechseln und dort ihren Abschluss machen. Von drei Schülern, die schon gut bis perfekt Deutsch sprechen, wollen zwei später in Belgien leben und auch studieren. Die Schüler sind sich einig, dass das Angebot sehr nützlich ist und dass es weiter gefördert werden muss.

 

Benötigt unser Körper zusätzliche Vitamine?

Viele Menschen nehmen heutzutage Vitamintabletten. Sie sollen uns gesund und fit halten und uns die fehlenden Vitamine geben, die wir nicht beim Essen aufnehmen. Aber sind diese Vitaminpräparate wirklich so gut für unseren Körper?


Von Catherine Gassmann


Vitamine braucht jeder Mensch, um gesund zu bleiben. Wir nehmen sie mit der Nahrung auf, da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann. Manche Menschen haben jedoch Angst, zu wenig Vitamine aufzunehmen und schlucken daher Vitamintabletten. So nehmen viele Menschen Vitamin C, um ihr Immunsystem zu stärken oder Vitamin D, um den Knochenaufbau zu fördern.


Doch viele Ärzte raten von den Pillen ab. Solche Nahrungsergänzungsmittel würden unserem Körper mehr Schaden zufügen, als sie ihm helfen, gesund zu bleiben. Die Vitamintabletten können die Vitamine, die wir im alltäglichen Leben aufnehmen, nicht ersetzen. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Vitamine, die wir mit der Nahrung aufnehmen, mit vielen anderen Stoffen, die unsere Nahrung enthält, reagieren.


Es gibt keine Vitaminpräparate, die Obst oder Gemüse ersetzen können. Wir müssen also Vitamine durch die Nahrung aufnehmen.

KLJ in Ostbelgien: Was ist heutzutage noch katholisch?

KLJ-Gruppe im Zeltlager
Foto: Susanne Brodel

Die „KLJ“ oder anders gesagt die „Katholische Landjugend“ ist eine Jugendbewegung, die viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene fasziniert und in ihren Bann zieht. Doch was ist an der KLJ heutzutage überhaupt noch katholisch?


Von Samuel Keller

 

Nach dem 2. Weltkrieg hatte die Katholische Kirche das Anliegen, sich schrittweise der Jugendarbeit widmen. Vertrauen konnten und wollten die Menschen zwar niemandem, da die meisten von ihnen noch die Bilder des Krieges vor Augen hatten. Dennoch ergriffen die Priester die Initiative und trugen mit ihren Denkanstößen einen sehr großen Teil dazu bei, dass katholische Jugendbewegungen entstehen konnten. Die Jugendbewegungen entwickelten sich auf allgemeiner und religiöser Ebene weiter. Aus dieser Idee heraus wurde 1965 die KLJ gegründet.

 

Aber was ist jetzt eigentlich noch katholisch? Der christliche Bezug ist nach wie vor vorhanden. So sieht die KLJ ihre Aufgabe darin, die christlichen Ideen und die gesellschaftliche Entwicklung zu fördern, und dies vor allem auf dem Land. Des Weiteren legt man den Schwerpunkt darauf, den Kindern zu helfen, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Auch Geistliche nehmen nach wie vor eine aktive Rolle ein: „In einigen Dörfern ist die KLJ sehr aktiv in der Christengemeinde, indem sie an der Prozession in Tüchern und Jacken teilnimmt, Messen mitgestaltet, den Chor in der Kindermesse stellt usw.“, so Inga Werding, Verantwortliche des KLJ Büros Ostbelgien. Manche Priester sind sogar Mitglied in ihren jeweiligen Leiterräten. Die meisten Lager werden von einem Priester besucht, der mit den Kindern eine Lagermesse unter freiem Himmel feiert. „ Das ist für Kinder und Leiter immer ein tolles Erlebnis, das sich von den konventionellen Feiern in der Kirche abhebt.“

 

In der KLJ kommen viele Kinder und Jugendliche zusammen, um sich durch verschiedene Aktivitäten, wie zum Beispiel Baseball, Basteln, Gesellschaftsspiele und noch vieles mehr, weiterzuentwickeln und dadurch eine eigene Persönlichkeit zu entfalten. Die KLJ startet außerdem manchmal Geldaktionen, wie Car Wash oder hilft bei verschiedenen Festen. Das absolute Highlight für die meisten KLJ-ler ist aber das Lager in den Sommerferien.