Besser rauchen als sitzen

Von Jovana Bulic


Mediziner sind sich einig: Der Mensch ist nicht für ständiges Sitzen gemacht. Ganz im Gegenteil: Es macht ihn körperlich und seelisch krank. Die Folgen sind Rückgang der geistigen Fähigkeiten und schlechter Kalorienabbau. Je mehr man sitzt, umso höher ist auch das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Krebserkrankungen können die Folge sein. Unter anderem verhindert das Sitzen die ausreichende Durchblutung unserer Beine, was zu Folgeschäden wie Schwellungen, Thrombose und Krampfadern führen kann. Zudem sind Haltungsschwächen durch häufiges Sitzen auch nicht zu unterschätzen: Eine verkümmerte Beinmuskulatur, ein nach vorne hängender Kopf und verkrampfte Schultern sind Anzeichen für einen Vielsitzer. Diese Haltungsschwächen führen auf Dauer zu irreparablen Schäden. Das gesamte Muskel- und Gelenksystem verkümmert, wenn man länger als eine Stunde sitzt. Dann sollte man unbedingt zwei bis drei Minuten lang aufstehen. Wenn man abends Sport treibt, kann man zwar seinen Muskeln eine Auszeit gönnen, Bandscheiben und Gelenke brauchen jedoch ständig kleine Bewegungen. Also sollte man die Sitzposition wechseln, so oft es geht. Nach vorn oder hinten rutschen, die Arme auf den Schreibtisch stützen oder hängen lassen.

Quellen:

www.apotheken-umschau.de
www.fitforfun.de
www.wiwo.de

Tante Giselas Geheimtipp für das Wochenende 

Falls Sie an diesem Wochenende noch nichts geplant haben, hätte ich einen kleinen, zweistündigen Entertainment-Tipp, der Ihre Langeweile garantiert verpuffen lässt. Hier ist die Rede von einer bereits bis Juni 2015 ausverkauften Tour, die jedoch glücklicherweise auf CD und im Internet verfügbar ist: Das Ausnahmetalent namens Caroline Kebekus ist bekannt für ihr loses Mundwerk und mit diesem konnte sie die Masse schon in vorherigen Shows vom Hocker reißen. Ihre aktuelle Show „Pussy Terror“ handelt von einer jungen Frau, die ihre Herkunft aus der „Kölner Bronx“ nicht verheimlicht. Sie parodiert den ganz normalen Wahnsinn des Alltags bis ins kleinste Detail. Die „Straßendiva“ brachte im Oktober 2011 bereits das Buch zur Show heraus und floppte auch damit nicht. Als Trägerin des Deutschen Comedy-Preises 2013 wurde 2014 ihre Show „Pussy Terror“ als bestes TV-Soloprogramm nominiert. Machen Sie sich bereit für eine in Ekstase versetzende Standup-Comedian-Show.

 

Liebe Grüße,

Ihre Tante Gisela

Expertin der guten Unterhaltung


Foto: carolinekebekus.de

Judentum und Islam - unvereinbar?

Von Nouhaila Mamdouh

Judentum und Islam - unvereinbar?
Karikatur: Tom Schyns

Das marokkanische Judentum stellt die größte jüdische Gemeinschaft in der arabischen Welt dar. Rund eine Million Juden marokkanischen Ursprungs gibt es weltweit, die meisten von ihnen leben heute in Israel.

Seit ca. 2000 Jahren leben Juden in Marokko. Und nach dem 2. Weltkrieg emigrierten sie verstärkt von Europa nach Nordafrika. Sie waren genauso wie ihre muslimischen Brüder Bauern oder Handwerker und wohnten Tür an Tür in der gleichen Straße.

Jüdische Frauen stellten traditionelle Kleider her und unterhielten Kontakte zu muslimischen Frauen, was dazu führte, dass sie zu gemeinsamen Festen eingeladen wurden. Sie nahmen folglich an allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten teil.

Die Juden Marokkos sind vor allem heutzutage durch ihr Kunsthandwerk, die Schneiderei oder als Goldschmiede bekannt. In den Medien, im Finanzsektor und im Tourismus –um nur einige der wichtigsten Bereiche zu nennen – befinden sich bedeutende Unternehmen heute immer noch in jüdischer Hand.

Wie stark ist die Bindung an ihre Heimat?

Marokkos Juden spielen im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben des Königreichs nach wie vor eine beachtliche Rolle. Und selbst diejenigen, die das Land in den vergangenen Jahrzehnten verlassen haben, haben eine enge Bindung zu ihrem Heimatland bewahrt. Denn die jüdische Gemeinde wird von den Behörden mit großem Respekt behandelt.
In Casablanca zum Beispiel gibt es jüdische Kindergärten, Grund- und Mittelschulen, Altersheime, soziale Dienste, rabbinische Gerichte sowie Metzgereien und Lebensmittelgeschäfte.

Marokkanische Muslime und marokkanische Juden!

Das Recht auf freie Ausübung der jüdischen Religion und Weitergabe ihrer religiösen Traditionen ist Teil der marokkanischen Verfassung, denn Marokko ist eines der wenigen arabischen Länder, das die Bedeutung der jüdischen Kultur für die eigene Identität anerkennt.

HILFE, ich habe ein Problem!

Von Svenja Kerrens

Bei Suizidgefahr: Professionelle Hilfe ist nötig
Foto: Grégory Schommers

„Das Leben ist nicht immer leicht“. Diesen Spruch hat bestimmt schon jeder einmal in seinem Leben gehört. Man befindet sich in einer schlechten finanziellen Lage, findet keine Arbeit oder hat schulische Probleme. Dieses und noch Vieles mehr kann zu dem Entschluss führen, sein Leben zu beenden. Doch wie kann man als nebenstehende Person Anzeichen für Selbstmordgefährdung erkennen, Gründe herausfinden und Hilfe leisten?

Betrachtet man seine Mitmenschen genauer, so stellt man fest, dass es ganz einfach zu erkennen ist, wer Hilfe gebrauchen könnte. Zieht der Freund sich zurück, verändert sein Wesen, pflegt sich nicht mehr, vernachlässigt sein Hobby oder zeigt Desinteresse, dann kann man sicher sein, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt. Aber auch Gewalttätigkeit, andauernde Langeweile, Appetitlosigkeit, der Konsum von Drogen oder Alkohol, das Verschenken von geliebten Gegenständen oder Haustieren und die Nichtannahme von Lob und Komplimenten können Anzeichen auf einen selbstmordgefährdeten Menschen sein.


Natürlich gibt es viele weitere Signale, die auf solche Menschen hinweisen können. Die Betroffenen haben Probleme, doch scheinen mit niemandem darüber reden zu wollen.
Aber eigentlich sind es genau diese Menschen, die viel Aufmerksamkeit benötigen. Sie wollen, dass man ihnen zuhört. Sie brauchen jemanden, bei dem sie sich ihren Frust von der Seele sprechen können. Dieser Jemand sollte eine Bezugsperson sein, die viel Kontakt zum Betroffenen hat und sich gut mit ihm versteht. Lehrer, Erzieher, Eltern, beste Freundin usw. können wichtige Bezugspersonen sein.

Als Bezugsperson sollte man den Betroffenen nicht nur Aufmerksamkeit schenken, sondern auch durch geschickte Fragen herauszufinden versuchen, ob diese Menschen Suizidgedanken haben. Es ist wichtig, dass die Bezugsperson die Aussage des Betroffenen ernst nimmt. Stellung zu beziehen, ohne zu verurteilen oder zu bewerten, ist natürlich hilfreich, solange man dabei in einem positiven Bereich bleibt. Als Bezugsperson sollte man außerdem nur so viel Verantwortung übernehmen, wie man selbst tragen kann, und stets darauf achten, dass man sich dadurch selbst nicht zu sehr belastet. Es ist folglich notwendig, eine gewisse Distanz zu den Problemen der selbstmordgefährdeten Person zu wahren.


Professionelle Hilfe einzuschalten, ist in jedem Fall erforderlich, doch muss die Bezugsperson den Suizidgefährdeten dazu motivieren, diese anzunehmen.